San Francisco/Bochum. Wieder mal keine aufmunternden Nachrichten für die Bochumer Opel-Mitarbeiter: Der Mutterkonzern GM rechnet noch ein bis zwei jahre mit Verlusten in Europa. Unternehmenschef Akerson sagte, in Europa gebe es sieben bis zehn Werke zu viel.

Die amerikanische Opel-Mutter General Motors befürchtet auch in nächster Zeit Verluste im Europa-Geschäft. "Ich denke, es wird noch gut ein oder zwei Jahre dauern, bis wir in Europa wieder die Gewinnzone erreichen", sagte GM-Chef Dan Akerson am Mittwoch in San Francisco. Ein Grund sei die Euro-Schuldenkrise, die die Erholung des Autoabsatzes ab Mitte des vergangenen Jahr abgewürgt habe.

"Die Leute haben aufgehört zu kaufen. Ich kann das jeden Tag an den Absatzzahlen ablesen", sagte Akerson. Daneben belasten seiner Ansicht nach auch Überkapazitäten die Branche. In Europa gebe es sieben bis zehn Autowerke zu viel, andere Manager sprechen von 20 Prozent Überkapazität.

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hatte GM kürzlich eine Allianz mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroen angekündigt.

GM hat in den vergangenen zwölf Jahren in Europa rote Zahlen geschrieben. Im vergangenen Jahr hatte sich der Weltmarktführer von seinem Ziel verabschiedet, das Europa-Geschäft mit seinen Töchtern Opel und Vauxhall bereits 2011 aus den Verlusten zu führen, weil die Verkäufe angesichts der Staatsschuldenkrise in Südeuropa eingebrochen waren. Opel erwartet bis zum Sommer Vereinbarungen mit den Arbeitnehmern über weitere Einsparungen. (rtr)