Bochum. . Als überfällig bezeichneten einige Bochumer Politiker quer durch die Parteien den Rücktritt von Bundespräsident Wulff. Als Nachfolger ist der Bochumer Norbert Lammert mal wieder im Gespräch. Dabei hatte der Bundestagspräsident schon mehrfach erklärt, das sei nicht sein Ziel.
Der Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff wird von Bochumer Politikern weitgehend zustimmend aufgenommen. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) zur WAZ: „Ich denke, nach dem ganzen Vorlauf halte ich das für einen sauberen Schlussstrich, der viele erleichtert.“ Dass Norbert Lammert, Bundestagspräsident aus Bochum, Nachfolger werden könne, hält sie nicht für zwingend: „Lammert hat doch gesagt, dass er dafür nicht zur Verfügung steht.“
„Ich finde den Rücktritt prinzipiell richtig, aber er kommt eigentlich zu spät“, sagte Monika Pieper, Kreisvorsitzende der Piratenpartei. Über Lammert sagte sie: „Ich glaube, Herr Lammert wird von allen geachtet und genießt Respekt über die Parteigrenzen hinaus.“
"Opfer seines Handelns"
Das findet auch der Bochumer CDU-Politiker Roland Mitschke: „Lammert ist mit Sicherheit ein guter Kandidat. Er genießt hohes Ansehen, hat sich einen unabhängigen Kopf bewahrt und kann Unliebsames ansprechen, einer der besten Rhetoriker der Republik. Aber ich habe Zweifel, ob er selbst das Ziel verfolgt, dieses Amt anzustreben.“ Über Wulff sagte Mitschke, der Präsident sei „ein Opfer des eigenen Handelns“, aber es sei jetzt auch eine offene Diskussion über die Macht der Medien fällig. Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter der SPD aus Bochum: „Ich habe als erster SPD-Bundestagsabgeordneter gesagt, dass Wulff nicht mehr tragbar ist. Dieser Rücktritt ist richtig, konsequent und unabweislich.“
Wolfgang Cordes, Fraktionschef der Grünen im Rat: „Das war für Wulff die letzte Möglichkeit, das noch selbst zu regeln. Lammert halte ich für einen akzeptablen Kandidaten.“
Rücktritt war überfällig
„Ich begrüße den Rücktritt von Christian Wulff. Der Rücktritt war überfällig“, teilte Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei aus Bochum, mit. „Ein überfälliger Schritt“, fand auch die Bochum/Herner Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach (CDU). „Längst überfällig“, bemerkte Bochums SPD-Parteichef und Landtagsabgeordneter Thomas Eiskirch (SPD) dazu.“ Das Klammern Wulffs an seinen Platz habe dem Amt, der politischen Kultur und der Demokratie geschadet.
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