Bochum. .

Auf diese Nachricht haben Bewohner der nördlichen Innenstadt, in Hamme und Wattenscheid lange gewartet. Die Deutsche Bahn wird an sechs Stellen im Stadtgebiet Lärmschutzwände bauen.

Möglich wurde dies nun, weil die Bundesregierung über ein Programm zur Lärmsanierung an Schienenwegen den Schallschutz bezahlt. Die Lärmschutzwände sollen ab 2013 gebaut werden. Schon vor Jahrzehnten hatten sich Bochumer über eine Bürgerinitiative vergeblich gegen die sogenannten Taigatrommeln zur Wehr setzen wollen: Güterloks, die im Vorbeirauschen ganze Wohnbezirke aufschrecken. Dort auf der Strecke Uhland-, Kortum- bis Castroper Straße sollen zwei Lärmschutzwände für Wohngebiete – nicht Gewerbeflächen – entstehen.

Indes nicht auf ganzer Länge: „Zwischen Schiller- und Uhlandstraße und zwischen Uhland- und Castroper Straße ist der Bahndamm zu eng für Lärmschutzwände. In solchen Fällen zahlt der Bund den unmittelbaren Anliegern den Einbau von Schallschutzfenstern“, erklärt dazu Dieter Töpfer, Leiter der Verkehrsplanung bei der Stadt.

Drei Meter hohe Lärmschutzwände

In der Prioritätenliste der Bahn sind für Bochum insgesamt 15 stark belastete Streckenabschnitte aufgeführt mit einer Gesamtlänge von 15,2 Kilometern; die DB Projektbau, die mit der Lärmsanierung beauftragt ist, hat sich auf zehn Abschnitte festgelegt, an denen drei Meter hohe Lärmschutzwände gebaut werden sollen. Maßgabe ist, dass tagsüber 70 dB(A), nachts 60 dB(A) als Richtwerte überschritten werden, und, dass der Bau wirtschaftlich vertretbar ist.

Das gilt für folgende Abschnitte: Jeweils zwei Schutzwände sind vorgesehen entlang der Bahnstrecken Dorstener- Herner Straße, Uhland- Castroper Straße, Richard- Feldsieper Straße und Von Waldthausen- Heinrich-König-Straße. Geschützt werden ferner Wohngebiete entlang der Trassen Auf dem Dahlacker- Herzogstraße, Auf dem Prinz und Südstraße - Wattenscheider Hellweg.

Untere und Obere Denkmalschutzbehörde

Solch eine Lärmschutzwand bedeutet aber auch einen erheblichen Eingriff ins Stadtbild. Dieter Töpfer: „Betroffen sind auch unsere Kunst-Lichttore, etwa an der Kortumstraße, an der Herner- und Dorstener Straße. Eine farbige, meterhohe Lärmschutzwand würde den künstlerischen Gesamteindruck schmälern. Deshalb haben wir darauf gedrängt, an diesen Brücken transparente Wände zu installieren.“ Doch das müsse noch in jedem Einzelfall überprüft werden, weil Wände aus Glas oder Kunststoff dazu neigen, den Lärm zu reflektieren.

Derzeit wird bei der Stadt überprüft, wie an jenen Brücken verfahren werden soll, die unter Denkmalschutz stehen. Dazu werden die Untere und Obere Denkmalschutzbehörde um Rat gefragt; es geht auch um die Farbgestaltung.

Bis zum 17. Februar ist die Zustimmung der Stadt erforderlich, denn die DB Projektbau muss bereits lange im Vorfeld die erforderlichen Sperrpausen des Schienenverkehrs für die jeweiligen Streckenabschnitte beantragen. Zudem müssen Grundstücksverhandlungen geführt werden.