Bochum. . Lärmschutz als Grund für Geschwindigkeitsreduzierung – dieses Argument rückt inzwischen weit nach vorn, wenn es um Anträge auf Verkehrsberuhigung geht.

Lärmschutz als Grund für Geschwindigkeitsreduzierung – dieses Argument rückt inzwischen weit nach vorn, wenn es um Anträge auf Verkehrsberuhigung geht.

So auch im Beschwerdeausschuss: Horst Breuning wohnt an der Von der Recke Straße. Die durchschneidet die Gahlensche Straße, wo insbesondere Lkw für einen anhaltend hohen Lärmpegel sorgen. Breuning versucht seit einem Jahr, dort Tempo 30 durchzusetzen sowie ein Nachtfahrverbot für Laster. Vergeblich. Auch in der letzten Sitzung am Dienstag wurde sein Antrag nicht angenommen.

Seit dem Beschluss des Hauptausschusses über Bochums Hauptverkehrsstraßen („Vorbehaltsnetz“) aber gab’s diesmal keine Ablehnung, wie die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Astrid Platzmann-Scholten (Grüne): „Lärm ist sehr wohl schon in kleinen Dezibelverschiebungen wahrnehmbar.“

137 Lärmschwerpunkte im Stadtgebiet

Sie erhofft sich Verbesserungen durch die Überprüfung der Lärmschwerpunkte – 137 gibt’s im Stadtgebiet laut Lärmaktionsplan. „Daraus soll eine Prioritätenliste mit Maßnahmen erwachsen.“ Auch die Gahlensche Straße werde berücksichtigt. Mögliche Eingriffe gegen Straßenlärm könnten dann eben auch Lkw-Fahrverbot und Verkehrsberuhigung sein.

Die CDU hatte währenddessen beantragt, die Gahlensche Straße mit lärmminderndem Asphalt zu versehen. Dazu gab die Verwaltung zu bedenken, dass es dort auch einen Abschnitt mit Kopfsteinpflaster gebe. Für Flüsterasphalt müsste der komplette Unterbau erneuert werden. „Das wird sehr teuer“, soweit Uwe Seidel, Leiter des Tiefbauamtes. Und die Grünen wandten ein: „Wir können doch keine Anträge beschließen, bevor die Prioritätenliste vorliegt.“ Einhellig befand der Beschwerdeausschuss, die Vorlage zu schieben, bis das Ergebnis vorliegt.

2012 verschwinden Berliner Kissen

Für den Bochumer Rolf Koch dagegen verlief alles nach Wunsch: Im Namen zahlreicher Hordeler Anwohner hatte er beantragt, die so genannten Berliner Kissen auf der Schoppenkampstraße – sie sollen in Wohngebieten den Verkehr zusätzlich abbremsen – zu entfernen. Grund: Wenn Busse der Linie 368 diese Kissen überfahren, werden die Häuser so stark erschüttert, dass es bereits zu Gebäudeschäden gekommen sei. Der Ausschuss befand, die Kissen kommen 2012 weg.

Koch: „Danke; ich weiß, was sich gehört.“