Bochum. Gemeinsam mit Manfred Müller bekam Esther Münch alias Waltraut Ehlert die Ehrennadel der Aids-Hilfe Bochum.
Alles andere als eine steife Veranstaltung: Die Ehrennadel-Verleihung der Aids-Hilfe Bochum geriet eher zu einer ausgelassenen Familienfeier. Kein Wunder, war schließlich Comedian Esther Münch einer der Ausgezeichneten.
Nach der Begrüßung ließ Geschäftsführer Arne Kayser 2011 in Bildern Revue passieren. Der Verein hatte unter anderem Info-Stände bei Bochum Total und dem Welt-Aids-Tag, außerdem gab es die Jubiläumsfeier zum 25. Bestehen.
Bürgermeisterin Astrid Platzmann-Scholten (Die Grünen) stellte vor allem das ehrenamtliche Engagement der Vereins-Mitglieder heraus. „In Deutschland scheint die Zahl der Aids-Erkranken rückläufig zu sein“, stellte sie fest. Dieser Erfolg sei nur darauf zurückzuführen, dass in Deutschland staatliche Organe und Ehrenamtliche so eng zusammenarbeiten. „Prävention braucht solche Leute wie euch“, erklärte sie. Man müsse „immer realistisch sein und trotzdem Unmögliches fordern“, schloss sie.
"Positive Stimmen"
Fast unmöglich schienen auch die Aufgaben, die Manfred Müller alle bewältigt hat – dafür wurde er ebenfalls ausgezeichnet. Vor allem im Bereich der Selbsthilfe von Aids-Erkrankten ist er aktiv. Nebenbei ist er auch Interviewer im bundesweiten Projekt „positive Stimmen“ und vertritt Deutschland in wichtigen Netzwerkstrukturen – auch in der Öffentlichkeitsarbeit ist er engagiert.
Für die wurde dann auch Esther Münch ausgezeichnet, allerdings erst, nachdem sie einen ihrer typischen Auftritte hingelegt hatte. Als ihr alter ego „Putzfrau Waltraud Ehlert“ verkleidet, erstürmte sie die Bühne und zog über ihren Mann und Männer im Allgemeinen vom Leder. Anschließen zog sie sich auf der Bühne um, trällerte „Oh happy day“ und verteilte Weihnachtsgeschenke.
Symbolhaftes Gesicht gegeben
„Sie hat der Aids-Hilfe Bochum ein symbolhaftes Gesicht gegeben“, begründete Kayser die Auszeichnung. Durch ihre Benefiz-Veranstaltung und Öffentlichkeitsarbeit habe sie den Bekanntheitsgrad des Vereins enorm und überregional gesteigert. „Sie ist die perfekte Wahl, um unser neues Motto zu repräsentieren“, fand Kayser: „Ganz nah dran am Menschen.“ Dazu sponsert sie den Verein: Erlöse ihres Programm „Walli singt Welthits“ gingen an die Aids-Hilfe Bochum.
Die bekam dann auch gleich noch einen Scheck überreicht. Verschiedene Bochumer Bildungseinrichtungen – Hans-Böckler-Realschule, Heinrich-Böll-Gesamtschule, Goethe- und Hellweg-Gymnasium sowie Studenten-Organisationen der Ruhr-Universität und der evangelischen Fachhochschule – spendeten rund 3500 Euro. Das Geld ging direkt an das ebenfalls recht jugendliche Welt-Aids-Tag-Organisations-Team.
Langweilig wurde es trotz einiger Reden sicherlich niemanden, die Stimmung war gelöst. Bei welcher Ehrung werden sonst gemeinsam Weihnachtslieder gesungen?
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