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Wie transportieren die Leute in Uganda ihre Waren zumeist zum Markt? Resty Ndagano, die Kontaktperson von Aktion Canchanabury in Uganda erzählte davon bei ihrem Besuch am Heinrich-von-Kleist Gymnasium (HvK).
„Wir nehmen natürlich alles auf dem Fahrrad mit“, erklärte die Afrikanerin und warf dazu Fotos an die Wand der Aula. Da staunten die etwa 300 Schüler aus der 5. bis 7. Klasse nicht schlecht: Sie sahen Fahrräder, die etwa zwei Meter hoch mit Waren bepackt waren. Auf den Stühlen erhob deshalb ein munteres Gekicher und Gemurmel, während die Kids ansonsten still der Erzählerin zuhörten.
Denno witzig war der Vortrag von Ndagano ansonsten zumeist nicht. Schließlich ging es immer wieder um die Frage, wie es die Menschen in dem afrikanischen Staat schaffen, mit der lebensbedrohenden Krankheit Aids zu leben. Die Afrikanerin, die in ihrem Berufsleben die häusliche Gesundheitsberatung am Rubaga Hospital der Hauptstadt Kampala leitet und auch in der Familie davon betroffen ist, hatte auch dazu Antworten.
„Das Heimtückische an der Krankheit ist, dass sie nicht gleich ausbricht, wenn du dich angesteckt hast“, erklärte sie. Dann aber gebe es so viel zu tun, dass nur in stillen Momenten Zeit für Trauer bliebe. Bei einem Sponsorenlauf im vergangenen Jahr erliefen die HvK-Schüler 2000 Euro für das Projekt „Schülerhilfe“ des Bochumer Hilfswerks in Uganda. Ndagano und Projektleiterin Henriette Roos, die alles für die Afrikanerin aus dem Englischen übersetzte, erklärten, was mit dem Geld geschehen soll: „Wir werden eine Schule in den Slums von Kampala mit Schulmaterial ausstatten.“
Die Aktion Canchanabury feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Am 10. Oktober 1961 gründete Hans Reinhardt, der selbst seit der Kindheit durch eine schwere Rheumaerkrankung an den Rollstuhl gefesselt war, das Hilfswerk. Der Verein benannte sich nach dem ersten Hilfsprojekt „Aktion Leprakrankenhaus Canchanabury“. Die heutige Stiftung ist in Afrika „zu Hause“. Infos unter: www.canchanabury.de.