Bochum. Das Fahren mit jeder Plakette (grün, gelb, rot) bleibt aber vorerst erlaubt. Ab 2013 aber werden die Regeln verschärft. In Bochum werden 140 Schilder neu aufgestellt.

Die Zeichen stehen auf Umwelt. In 16 Tagen wächst der Flickenteppich der bislang sieben isolierten Umweltzonen im Ruhrgebiet zusammen, sozusagen zum „Läufer“ – und mitten drin liegt Bochum. Dabei passiert zum Jahreswechsel gar nicht soviel. Etwa 140 der Schilder mit den rot-gelb-grünen Plaketten-Symbolen erhalten neue Standorte. Im Norden, Osten und Westen der Stadt geht die Umweltzone künftig „nahtlos“ zu den Nachbarstädten über.

Was die Befürworter freut, gegen das kämpften die Gegner der zusammenhängenden Umweltzone mit Haken und Ösen. Noch im Juli warnte Kreishandwerksmeister Johann Philipps (CDU): „Die Konjunktur im Bochumer Handwerk ist nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder auf gutem Wege. Sie darf nicht durch aufgrund von restriktiven Fahrverboten notwendig werdende Neuanschaffungen ‘zur Unzeit’ abgewürgt werden.“

173 093 Fahrzeuge mit grüner Plakette

Das Umweltzonen-ABC

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    Das alles passiert noch nicht im nächsten Jahr. Nur Fahrzeuge ohne Plakette dürfen nicht in die Zonen hineinfahren. Erst ab 1. Januar 2013 müssen Fahrzeuge mit roten Plaketten (zur Zeit in Bochum: 2223) „draußen“ bleiben. In der letzten Stufe zur Durchsetzung der Umweltzone sind die „gelben“ Fahrzeuge betroffen (z. Zt. 10 394) und zwar ab 1. Juli 2014.

    Insgesamt 173 093 Fahrzeuge (=92 Prozent) sind in Bochum bereits heute mit grünen Plaketten unterwegs. Deren Fahrer/Fahrerinnen können mithin die aktuelle Debatte ganz entspannt, sozusagen vom Beifahrersitz aus, verfolgen. Bei der Stadt Bochum kümmert sich als Koordinatorin für den Luftreinhalteplan Kerstin Zänger um das Thema. Sie erinnert daran, – und das werde häufig vergessen – dass es schließlich um eine Verbesserung der Luft gehe, dass habe die Mütter und Väter im Lande vor drei Jahren bewegt.

    Feinstaubbelastung zurückgegangen

    Zum Beleg, dass sich seitdem bereits durch die vergleichsweise begrenzten Zonen etwas zum Positiven verändert hat, gibt es aktuelle Durchschnitts-Zahlen zur Belastung mit Feinstaub, der um 3,2 Mikrogramm/m³ zurückgegangen sei. Immerhin um 2,0 Mikrogramm/m³ reduzierte sich binnen drei Jahren die Belastung mit dem Reizgas Stickstoffoxid. Für alle Fragen, auch was die künftig möglichen Ausnahmen für bestimmte Handwerker oder Fuhrparks betrifft, ist das Umwelt- und Grünflächenamt ansprechbar: 0234/910-1405