Bochum.

Die Politik nähert sich scheibchenweise dem Konzept für das künftige Einzelhandelsquartier an der Viktoriastraße. Der Stadtentwicklungsausschuss zurrte in seiner Sitzung am Mittwoch die städtebaulichen Maßgaben fest.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB) als Eigentümer des Justizgeländes hat bislang nicht auf Anfragen der Verwaltung reagiert über die Chance der Stadt, das Grundstück zu kaufen, wie Stadtdirektor Paul Aschenbrenner bekannt gab.

Deshalb wurde die Auslobung eines Bieterverfahrens im Beschluss ausgeklammert. Nach wie vor gilt der Auftrag, dass ein Grundstückserwerb durch die Stadt geprüft werden soll. Für die Jury des Bieterverfahrens sollten nicht wirtschaftliche, sondern allein städtebauliche Gesichtspunkte gelten. Das Gremium folgte dem Koalitionsantrag.

Einzelhandelsfläche auf 15.000 Quadratmeter beschränkt

Der beinhaltet u.a., so Martina Schmück-Glock (SPD), den Husemannplatz nicht komplett zu überbauen (Platz soll als Freifläche erkennbar bleiben). Auf dem Justizareal soll die Einzelhandelsfläche auf 15.000 Quadratmeter beschränkt bleiben. Weitere 5000 qm könnten im Telekomblock, aber auch auf dem Husemannplatz (in Pavillons und im Erdgeschoss der Häuserzeilen, wo jetzt überwiegend Banken sind) entstehen.

Eine geschlossene Mall wird einhellig abgelehnt, vielmehr muss das neue Einkaufsviertel mit der Fußgängerzone auf Kortum- und Huestraße korrespondieren. Dazu sollen auch Passagen zwischen Kortum- und Viktoriastraße entstehen, um einen Rundlauf zu ermöglichen.

Wohnen mit altengerechten Angeboten

Neben Einzelhandel sollen die Komplexe Justiz und Telekom auch Wohnen, vor allem mit altengerechten Angeboten, ermöglichen.

Während auch Sascha Merz (FDP) auf eine Entscheidung drängte, verlangte die CDU eine erneute Vertagung. Die Fraktion beteiligte sich nicht an der Abstimmung, wie Roland Mitschke abschließend sogar zu Protokoll geben ließ. Die Fraktion habe, wie schon in der Sondersitzung am 9. November, weiterhin Beratungsbedarf. „Das städtebauliche Verfahren wäre ein anderes, wenn das Areal der Stadt oder der EGR gehörte.

Also muss diese Frage zunächst geklärt werden, sonst tun wir uns schwer, über das Verfahren zu entscheiden.“ Mitschke verwies darauf, dass die Justiz wohl nicht vor 2014 an den Ostring umziehen werde, also bliebe noch Zeit für weitergehende Beratungen.

CDU sollte mit ins Boot

Wolfgang Cordes (Grüne) versuchte, die CDU mit ins Boot zu holen: „Wir haben über die städtebaulichen Aspekte doch längst einen Konsens erreicht. Den sollten wir endlich auf den Weg bringen.“

Martina Schmück-Glock stieß ins gleiche Horn: „Wir sollten die politischen Bausteine heute beschließen, schließlich hatten wir uns in der Sondersitzung darauf geeinigt. Die städtebauliche Beratung in diesem Fachausschuss sollte hiermit abgeschlossen sein.“

Alle weiteren Details um einen möglichen Kauf durch die Stadt und gemeinsames Bieterverfahren, die einer Klärung mit dem BLB bedürfen, könnte dann der Hauptausschuss festklopfen. Schmück-Glock zweifelte den Beratungsbedarf der CDU an.

Bochum von oben

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