Bochum. Der erste Sieger der WAZ-Aktion „Bochums Beste“ ist gekürt: Das Bratwursthäuschen im Bermuda-Dreieck hat das Rennen gemacht.

Wenn’s um die Wurst geht, wurstelt der gemeine Bochumer nicht lange vor sich hin. Das Bratwursthäuschen von Dönninghaus ist die bevorzugte Stätte für deftige Nahrungsaufnahme. Die „echte“ Currywurst im Bermuda-Dreieck verputzen: Das prangt für die Mehrzahl unserer Leserinnen und Leser ganz oben auf der Liste der Dinge, die ein wahrer Bochumer getan haben muss.

Seit zehn Tagen läuft die Suche nach den Persönlichkeiten, Gebäuden, Bau- und Kunstwerken, Festen und Eigenarten, die unsere Stadt ausmachen, ihr ein unverwechselbares Gesicht geben. In elf Kategorien werden „Bochums Beste“ gekürt.

Bei den Bochumer Pflichtübungen fiel die Wahl eindeutig aus. „Ein echter Bochumer muss die Currywurst im Bermuda-Dreieck gegessen haben“, zählt Linda Holzer zu den Fans der 1952 (!) eröffneten, längst republikweit bekannten Bochumer Institution. Chefin ist Lore Schoettler. Alleiniger Lieferant ist die Fleischerei Dönninghaus. „Toll, dass wir das Rennen gemacht haben“, freut sich Metzgerei-Chef Dirk Schulz und verrät, dass an guten Wochenenden am Engelbertbrunnen täglich 1500 Würste verkauft werden. Ein Geheimnis bleibt die Currysauce: „Die Rezeptur geben wir niemals preis.“

Anregungen für Heimatbewusste

Herbert Grönemeyer hat dem Holzhäuschen einst ein gar liebliches Lied („Currywurst“) gewidmet. Seine Hymne auf unsere Stadt wird in den Top 11 gleichfalls gewürdigt: „Bochum“ vor Heimspielen des VfL lauthals mitsingen, bestenfalls auf der Osttribüne: Auch das, so meinen unsere Leser, darf ein Lokalpatriot auch und gerade in Zweitligazeiten keinesfalls versäumen.

Was für Bochumer gleichfalls Standard sein sollte? Die Zuschriften an die WAZ liefern Heimatbewussten reichlich Anregungen. Hier die übrigen neun Platzierten:

  • Im kultigen Tante-Emma-Laden von Elli Altegoer im Ehrenfeld einkaufen.
  • Mit den Maischützen die Eiche aus Harpen abholen.
  • Mit dem VfL auf- und absteigen (dazu gab’s zuletzt ja mehrfach Gelegenheit).
  • Für den Erhalt von Opel und Nokia demonstriert zu haben.
  • Das Bergbaumuseum besichtigen, unter Tage fahren und den Turm besteigen.
  • Auf den Starlight Express aufspringen und sich beim Finale mit den Musical-Darstellen abklatschen.
  • Eine Nacht im Bermuda-Dreieck durchmachen.
  • Theater der Extraklasse im Schauspielhaus besuchen.
  • Vom Tippelsberg aus Bochum von oben betrachten.

Zwei weitere Leser-Vorschläge sollen außer Konkurrenz zitiert werden:

„Jeder Bochumer sollte einmal mit einem Wattenscheider darüber gestritten haben, dass auch er jetzt zu Bochum gehört“, regt Sabine Böhnke an. Und Werner Siepler hat sich sogar einen Reim auf seine Heimat gemacht:

„Wenn ein Bochumer Bürger seiner Stadt,
ausnahmslos die Treue gehalten hat,
obwohl er ein Konzerthaus nach wie vor vermisst,
aber dennoch ein BoSy-Fan geblieben ist,
den VfL trotz mieser Leistungen nicht verfluchte,
seine Heimspiele mit neuen Hoffnungen aufsuchte,
so manchen Zug durchs Bermuda-Dreieck machte,
die ,Wirtschaftslage’ somit zum Blühen brachte,
außerdem an jedem Bratwurst- und Pommesstand,
die ,Echte von Dönninghaus’ sofort herausfand,
ist als Bürger, der nicht auf Schicki-Micki-Flair abfährt,
für die Stadt Bochum sicherlich von ungeheurem Wert!“

Weitere Vorschläge sind willkommen. Schreiben Sie an die WAZ-Redaktion, Huestraße 25 in 44787 Bochum, schicken Sie eine E-Mail an redaktion.bochum@waz.de oder nutzen Sie die Kommentar-Funktion im Internetportal www.derwesten.de/bochum. Nominierungen sind noch für Bochums bedeutendste Persönlichkeiten, Sportler, Schauspieler, Lokale, Plätze, Kunstwerke, Feste, Gebäude, Straßen und Tierpark-Bewohner möglich. Unter allen Einsendern verlosen wir einen LED-Fernseher mit DVD-Player, eine Digitalkamera und drei Überraschungspakete. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen