Bochum. „Best of Bochum“: Die WAZ-Suche geht weiter. Die Bochumer nominieren, wer und was ihre Stadt in besonderer Weise ausmacht.
Toto & Harry als Bochumer Idole? „Das wäre eine Beleidigung für diese Stadt!“, sieht „Marlenchen“ im Internetportal DerWesten bei den TV-Grünröcken rot. Sebastian Kleutghen sieht’s anders. Seine E-Mail bringt’s wenn nicht grammatikalisch, so doch inhaltlich auf den Punkt: „Bochums größte Persönlichkeit ist für mich Toto & Harry.“
Rege Resonanz und manche Kontroverse hat der Aufruf unserer Zeitung entfacht, Bochums Beste zu nominieren. Wer oder was steht für diese Stadt? Wer oder was macht sie aus? Best of Bochum: Unsere Leser küren ihre Favoriten. In elf Kategorien werden die Top 11 gesucht. Seit fünf Tagen gehen die Nominierungen per Online-Kommentar, E-Mail oder Postkarte ein. „Das ist ja eine nette Idee, Bochum den Bochumern näher zu bringen!“, zählt Lars Siebert zu den ersten heimatbewussten Lesern, die sich an der „Bochum 11“-Aktion beteiligten.
Der Auftakt zeigt: Mit ihren auf einer Doppelseite aufgeführten Beispielen in den einzelnen Sparten liegt die Redaktion nicht ganz falsch. Bei den Persönlichkeiten etwa rangiert Herbert Grönemeyer auch in der Lesergunst ganz weit oben. Doch auch andere Namen werden ins Spiel gebracht: die 1924 in Bochum geborene Reporterlegende Peter Scholl-Latour ebenso wie VfL-Urgestein Ottokar Wüst, Sternengucker Heinz Kaminski, Schutzmann Theo Kraushaar und Thomas Jorberg, Vorstand der Öko-Bank GLS.
Bochum Total
Bei den Sportlern dominieren VfL-Altstars wie Ata Lameck, Thomas Stickroth, Stefan Kuntz und Dariusz Wosz. Aber die sportbegeisterten Leser haben nicht nur Fußball im Kopf. Gewürdigt werden u.a. 800-Meter-Weltmeister Willi Wülbeck, Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun, Blau-Weiß-Wasserball-Ass Ariane Rump und die Behindertensportlerin Lily Anggreny.
Das kürzlich eröffnete Bullerbüdchen, Koch’s Kotten in Querenburg, Pablo, Tierpark’s und Haus Goeke gehören für einige unsere Leser mit auf die Liste der Top-11-Lokale. Feste feiern tun die Bochumer nicht nur bei BO Total oder auf dem Weihnachtsmarkt, sondern u.a. auch bei Kemnade in Flammen, beim Mummenschanz oder den Comedy-Abenden im Ruhr-Congress.
Kemnader See
Geht es nach dem Leser-Drehbuch, glänzen bei den Schauspielern u.a. Armin Rohde, die ewige Tana, Joachim Luger („Lindenstraße“), Eva Mattes und Ulrich Wildgruber im Scheinwerferlicht. Als schönste Straßen gelten u.a. der Prattwinkel, die Königsallee, die Kleinherbeder Straße, An der Hängebank, der Opelring und der Wattenscheider Hellweg (!). Der Kuhhirte, so spiegeln es die Zuschriften wider, ist in und für Bochum das Denkmal Nr. 1. In der Kunst-Kategorie wird zudem für den Löwen an der Schillerschule und die Röhrenplastik in der Augusta-Klinik, bei den Plätzen für den Husemann- und Dr. Ruer-Platz geworben.
Was ein echter Bochumer tun bzw. getan haben muss? Die Jahrhunderthalle besuchen. Einmal um den Kemnader See laufen. Bei Eli Altegoer einkaufen. Grönemeyer im Stadion nicht nur mitsingen, sondern live sehen (nächste Gelegenheit im Mai 2012). „Verlieren lernen“ (gleichfalls für VfL-Fans). Auf den Tippelsberg klettern, um die Stadt von oben zu sehen. Und: „Auf’s Terminal schimpfen“, wie ein Leser süffisant anmerkt.
Bochums Beste
Dass das Serra-Denkmal auch als bestes Kunstwerk nominiert ist, macht Bochum 11 so spannend. Dagmar Sandkühler: „Es ist Sinnbild für den Bochumer: aufrecht stehend, bisweilen aneckend, lässt sich selbst wenn er angepinkelt wird nicht verbiegen ...“