Bochum. Gegen die rechtsextremistische Szene im Ruhrgebiet stehen Bochumer Ermittler nun kurz vor einem Fahndungserfolg. In dem Fall geht es um einen brutalen Überfall auf eine Gruppe Jugendlicher am S-Bahnhof Bochum-Langendreer, bei dem drei Menschen verletzt worden waren.

Bochumer Ermittler stehen kurz vor einem Fahndungserfolg gegen die rechtsextremistische Szene im Ruhrgebiet. Es geht um den brutalen Überfall auf eine Gruppe Jugendlicher am S-Bahnhof Langendreer in der Nacht zum 25. September. Dabei wurden drei Menschen verletzt, einer davon lag mit einem Nasenbeinbruch drei Tage im Krankenhaus. Nachdem zunächst lediglich ein Neonazi aus der Essener Szene im Fokus der Fahndung stand, soll es nun um eine elfköpfige Gruppe, sieben Essener und vier Bochumer, gehen.

Nach Informationen der WAZ befindet sich auch ein polizeibekannter Neonazi aus Langendreer unter den Verdächtigen. Dieser Mann war in seiner Nachbarschaft wiederholt durch Umtriebe mit eindeutig rechtsextremem Hintergrund aufgefallen. Erst am Montagabend kam es in seinem Umfeld zu einem größeren Polizeieinsatz, zu dessen Hintergründen die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.

Verbotene nationalsozialistischen Grußformel

In einem weiteren Fall, diesmal geht es um Aktivitäten der NPD in Bochum, ist Strafanzeige gegen einen Bochumer gestellt worden. Am Volkstrauertag, dem vergangenen Sonntag also, hatten sich Rechtsextreme am Wattenscheider Ehrenmal getroffen und dort unter anderem einen Kranz mit schwarz-weiß-roter Schärpe abgelegt. Da einer der Teilnehmer seine Ansprache mit einer verbotenen nationalsozialistischen Grußformel begonnen haben soll, wird nun auch gegen ihn ermittelt.

Die Rechtsdezernentin der Stadt Bochum, Diane Jägers, stellt klar, nachdem in den letzten Wochen Vorwürfe laut geworden waren, die Stadt gehe nicht entschieden genug gegen rechte Parolen oder Symbole vor, die auf öffentliche oder private Gebäude und Einrichtungen geschrieben oder gemalt worden sind: „Wir haben bereits seit Jahren den Anspruch, jedwede uns bekannt werdende Schmiererei dieser Art binnen drei Tagen wieder zu entfernen.“

NPD-Mann angezeigt

Zudem sei das Ordnungsamt angewiesen, private Hausbesitzer aufzufordern, solche Schriften oder Zeichen unverzüglich von ihren Wänden entfernen zu lassen. „Sollten die nicht innerhalb einer kurzen Frist reagieren, haben wir die Möglichkeit, den Druck zu erhöhen“, so Irmgard Gulan, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes.

Die Stadt bestätigt, dass vor allem Anfang November insbesondere im Stadtteil Langendreer gehäuft solche Aktionen gemeldet wurden. Jägers macht deutlich: „Das wollen wir auf keinen Fall dulden. Dazu gibt es auch eine enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei.“