Bochum. . Hans-Jürgen Treptau strampelt jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Während des Sommers hat er dabei stolze 2336 Kilometer geschafft. Jetzt wurde der fleißige Radfahrer mit einem Preis ausgezeichnet.

Für Hans-Jürgen Treptau ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er diese gläserne Auszeichnung in Radlerhosen, in wasserabweisender Funktionsjacke und Sportschuhen entgegen nimmt. Schließlich ist das Fahrradfahren eines seiner großen Hobbys, seine Leidenschaft, für die er jetzt mit einem Preis des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und der AOK ausgezeichnet wurde.

Fahrradclub und Krankenkasse haben auch in diesem Jahr die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ veranstaltet und damit einen gesundheitsförderlichen und umweltschonenden Wettbewerb ausgelobt, bei dem es galt, in der Zeit vom 1. Juni bis zum 31. August auf dem Drahtesel die meisten Kilometer morgens zum Job und abends wieder nach Hause zurück zu legen.

Hans-Jürgen Treptau hat in diesen drei Monaten ganze 2336 Kilometer geschafft. Das ist mehr als von Bochum nach Istanbul oder nach Lissabon. Wie er solch eine stolze Zahl erreicht hat? „Ich bin täglich mit dem Rad von Bochum-Dahlhausen in die Innenstadt zur Arbeit gefahren“, erläutert Treptau. „Auf dem Hinweg sind es schon zehn Kilometer, auf dem Rückweg fahre ich über einen Umweg nach Hause.“

Ohne Führerschein

Er wisse erst am Feierabend, welche Route ihn nach Hause führt. „Manchmal geht es über Schwerte oder Duisburg nach Bochum zurück.“

Ein Auto oder überhaupt einen Führerschein besitzt der Angestellte der Stadtverwaltung, der bereits zum sechsten Mal an der Aktion teilgenommen hat, nicht. „Das, was ich erledigen muss, kann ich auch mit dem Fahrrad tun“, meint er. Im kommenden Jahr will Treptau bei dem Wettbewerb wieder dabei sein.

Bei der diesjährigen Auflage von „Mit dem Rad zur Arbeit“ haben insgesamt 396 Bochumer (bundesweit: 172.000 Menschen) öfter mal das Auto stehen lassen. Zusammengerechnet sind sie 142.297 Kilometer gefahren, auf einer Homepage im Internet konnten sie die abgefahrenen Distanzen eintragen.

Einsparung von Benzin und Diesel

Das bedeutet auch eine immense Einsparung von Benzin und Diesel. „Allein die Bochumer Teilnehmer der Aktion ‘Mit dem Rad zur Arbeit’ haben 2011 bei einem durchschnittlichen Kraftstoffpreis von 1,50 Euro je Liter und einem angenommenen Verbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometern eine Kraftersparnis von 15000 Euro erwirtschaftet“, erläutert Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch, der als Schirmherr die Initiative begleitete.

Weniger verbrannter Kraftstoff bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß – durch die Bochumer Ausgabe konnten insgesamt 23 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Auch Martina Borgolte hat ihren Teil dazu beigetragen. Sie war das erste Mal mit Erfolg dabei.

„Ich wollte mich einfach ein bisschen mehr bewegen“, erinnert sie sich. „Ich bin dann täglich mit dem Fahrrad gefahren.“ Das Fahrrad hat sie sogar mit in den Urlaub genommen. „Dort hat mein Sohn dann auch das Fahrradfahren gelernt.“