Die Stadtverwaltung soll künftig wieder jährlich über Ausbau und Zustand des Bochumer Radwegenetzes berichten. Mit dieser Forderung reagiert die rot-grüne Koalition auf die lebhafte Diskussion zum Thema Radwege in den vergangenen Monaten. Behandelt wird der entsprechende Antrag in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 8. November.
Zur Erinnerung: Das äußerst lückenhafte Radwegenetz und der allzu oft miserable Zustand vorhandener Radwege ließen den ADFC im August dieses Jahres Alarm schlagen: „Kein Radweg in Bochum ist verkehrssicher“, sagte Klaus Kuliga. Der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs legte ein Zehn-Punkte-Programm für eine fahrradfreundliche Stadt vor (die WAZ berichtete).
Eine Flut von Leserbriefen zeigte, dass der ADFC mit seiner Kritik den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Ins Visier der Kritik geriet die rot-grüne Koalition, die seit Jahren vor Ort die verkehrspolitischen Weichen stellt. Wolfgang Cordes (Grüne) räumte ein: „Im täglichen Klein-Klein ist uns das Thema verloren gegangen.“ Gleichzeitig berichtete er von Dauerkonflikten mit der SPD. Beim Thema Radwege habe man „nie das Gefühl, eine Mehrheit zu vertreten“.
„Das hat weh getan“, reagierte Dieter Fleskes (SPD) wenig später im WAZ-Gespräch auf den indirekten Vorwurf, seine Partei sei Bremsklotz beim Radwege-Ausbau. „Das muss ich entschieden zurückweisen.“ In zehn Jahren Rot-Grün sei das Radwegenetz in Bochum „mehr als verdoppelt“ worden.