Zum 1. September ist die Straßenverkehrsodrnung umfangreich novelliert worden – das betrifft auch die Radfahrer. Dazu zählen z.B. die Benutzungspflicht von Radwegen sowie die Führung des Radverkehrs in Kreuzungen.
Aus diesem Grund haben die Rad-Verantwortlichen in Bochum eine Verkehrsschau auf die Beine, pardon: auf die Reifen gestellt. Gestern fand der erste rollende Ortstermin statt.
Ecke Farnstraße/Königsallee: Auf den ersten Blick sieht die Einmündung nicht gerade gefährlich aus, aber dennoch kommt es gerade hier immer wieder zu Unfällen zwischen Pkw und Radfahrern.
Abbiegeverkehr als Problem
Grund: Der Radweg auf der westlichen Seite der Königsallee ist in beiden Fahrtrichtungen für Radler bestimmt, weil es auf der östlichen Seite gar keinen gibt. Wer aus der Stadt nach Stiepel fährt, wird von Abbiegeverkehr aus der Farnstraße meist gut wahrgenommen (weil von links kommend). Wer aber als Radler von Stiepel Richtung Schauspielhaus fährt, hat in der Regel wegen der abschüssigen Strecke einen „Zacken” drauf. Wenn beim Queren der Einmündung die abbiegenden Autofahrer auch nur einen Moment nicht aufpasst, kracht es – in den letzten Jahren drei Mal an dieser Stelle. Zwar ist die Stelle kein Unfallschwerpunkt, aber auf dem besten Weg, einer zu werden.
In den nächsten zwei Wochen
Die radelnden Akteure der Verkehrsschau nehmen in den nächsten zwei Wochen solche radlerischen Knackpunkte unter die Lupe. Die Pedal-Komissionen ist mit Vertretern der Polizei, der Bezirksregierung, des ADFC und der Stadt Bochum besetzt. Vor allem die Hauptverkehrsstraßen sollen unter die Lupe genommen werden. Andreas Gesche vom Straßenverkehrsamt geht davon aus, dass rund 100 solcher „Knackpunkte” wie der an der Farnstraße/Königsallee zusammenkommen werden. Alle Auffälligkeiten werden erfasst und abgearbeitet. Beispiel Farnstraße: Hier soll, um die Autofahrer für die Problematik zu sensibilisieren, der Radlerübergang mit roter Farbe markiert werden.
ADFC ist skeptisch
Nur Kosmetik, oder bringt's wirklich was? Der Fahrradverband ADFC sieht die Novellierung der StVO eher kritisch: „Sie stiftet mehr Verwirrung, als Aufklärung. Die Situation für Radfahrer in Bochum bleibt wie sie ist: vollkommen unbefriedigend”, so ADFC-Sprecher Klaus Kuliga.