Bochum. Das et-cetera-Theater bürgt gemeinhin für Qualität. Das neue Programm löst dieses Versprechen nur teilweise ein: Manche „BOscars“ sind wenig preisverdächtig.

Das et-cetera-Theater bürgt gemeinhin für Qualität. Das neue Programm löst dieses Versprechen nur teilweise ein: Manche Riemker „BOscars“ sind wenig preisverdächtig.

Hollywood ist pleite; fortan werden die Oscars im Varieté an der Herner Straße verliehen. Was als Rahmenhandlung samt glitzernder Showtreppe weltstädtischen Glanz verheißt, kommt auf der Bühne als meist biedere Hausmannskost daher. Vor allem die Moderatoren – für das Gelingen einer Revue entscheidend – machten bei der Premiere eine schwache Figur. „Kardinal Klaudius“ wartet als Handlanger des Herrn mit Tricks aus dem Zauberkasten fürs Grundschulalter auf. Komödiant Alexander Andrione übt sich u.a. als Indianerhäuptling im ständigen Rollentausch, bleibt aber nicht nur als Dracula weitgehend blass.

Kraftvoller Schlusspunkt

Auch die Artisten entfachen anfangs nicht eben Begeisterungsstürme. Annett am Vertikalseil, Seraina am Trapez und Queen Katerin als biegsame Schlangenfrau verdienen sich nur mittelmäßige Noten; Latino-Jongleur Valentino Bihorac vermag hauptsächlich mit seinem Hüftschwung zu überzeugen. Das Finale immerhin hält zwei wahrhaft preiswürdige Darbietungen bereit: Die Huesca Brothers (die Söhne des Clowns Fumagalli überzeugten schon im Frühjahr am Bismarckturm) zeigen großartige Flugeinlagen; Philip Rosenberg setzt mit seiner Handstandakrobatik auf Schaufensterpuppen den kraftvoll-poetischen Schlusspunkt.

„Die BOscar-Verleihung“ läuft noch bis 29. Januar 2012. Infos und Karten: Telefon 1 30 03 und [kein Linktext vorhanden]