Bochum. Genau zehn Jahre ist es her, da entschlossen sich Silvia und Ronny Cabello, mit ihrem Variete´ Et Cetera sesshaft zu werden. Sie schlugen ihr Zelt in Bochum auf. Wie ein großer, gelber Farbtupfer steht das Variete seit dem 3. Dezember 1999 auf dem Bogestra-Gelände in Riemke.

Bei gutem Essen und Getränken genießen die Gäste hier fünf Mal pro Woche die Show mit Artisten, Zauberern und vielen komödiantischen Elementen.

„Eigentlich feiern wir nur im kleinen Kreis unser Jubiläum”, verrät Cabello. Zusammen mit ihrem Mann Ronny und Jörg Richter leitet sie das Unternehmen. „Aber wenn ich so zurückdenke, gibt es eigentlich jeden Grund, um anzustoßen”, setzte sie hinzu. Am 3. Dezember 1999, es war ein Freitagabend, öffnete Et Cetera zum ersten mal seine Türen, und das mit der Gewissheit, fortan länger in Bochum zu bleiben. Als wanderndes Variete´ hatten die Künstler um Cabello schon öfter in Bochum halt gemacht, mal auf dem Fiege-Gelände, mal am Bismarckturm. Dann sei die Bogestra mit ihrem Angebot gekommen, fest auf ihrem Gelände zu bleiben, erzählte Cabello, „ein echter Glücksfall, für das Variete´ und für Bochum”.

40 Shows in zehn Jahren

Mit 40 Shows in zehn Jahren verzauberten die Künstlerinnen und Künstler vor allem Bochumer Publikum. „Angefangen haben wir mit einer Dracula-Show”, erinnerte sich Cabello, „das Wetter passte dazu, es war sehr stürmisch”. Das Zelt ist übrigens seit 1999 nicht erneuert worden. „Ich denke, das gehen wir in den nächsten zwei Jahren an”, schätzt Cabello. In der ganzen Zeit musste die Show nur ein einziges Mal abgesagt werden, das war 2007, als Orkan Kyrill übers Land tobte. Aber selbst das hat das Zelt überstanden.

Wenig am Konzept gefeilt

„An unserem Konzept mussten wir insgesamt nur wenig feilen”, meinte Cabello. Vor zwei Jahren wurden das Foyer erneuert und eine eigene Küche eingerichtet. Seitdem kann Gastronomieleiter Sergio Braccioforte den Gästen mehr bieten als nur Bratwurst und Folienkartoffeln. Gespeist wird heute à la carte. „Unserem Namen folgend, haben wir immer versucht, etwas mehr zu sein als ein Varieté”, erklärte Cabello. Deswegen gibt es auch immer wieder Solo-Programme und ergänzende Shows im Et Cetera-Zelt. Außerdem arbeiten die Künstler mit dem Kinderzirkus der Goethe-Schule „Ratz Fatz” zusammen.

In bochum etabliert

„Mittlerweile sind wir in Bochum etabliert”, meinte Cabello, „und zum Glück merken wir auch nicht viel von der Wirtschaftskrise”. Vielleicht liegt es an der lockeren Zeltatmosphäre, vielleicht aber auch am Wiedererkennungswert der Et Cetera-Mitstreiter. „Spargel”, der Zeltmeister, ist zum Beispiel von Anfang an dabei. Mit seiner Größe ist Jürgen Dörp schon fast eine Art Maskottchen geworden. Auch Silvia Cabello sieht man hin und wieder auf der Bühne. Als gelernte Flamenco-Tänzerin ist sie früher sogar im Zirkus Roncalli aufgetreten.

Beitrag zur Kulturhauptstadt

„Es waren einfach schöne zehn Jahre”, freute sich die Chefin, „noch toller wäre es natürlich, wenn wir auch noch lange hier bleiben könnten”. Das Variete´ scheint für die kommenden Jahre gut gerüstet zu sein. Die nächste Schau startet Anfang Februar als Beitrag zur Kulturhauptstadt 2010, mit dem Thema „Wallifix und die Gallier”. Und wieder einmal wird Et Ceteramit viel Humor und noch mehr Artistik dem großen, gelben Zelt Leben einhauchen.