Bochum. .

„Ich wohne seit 32 Jahren am Bachlauf in Grumme. Und genauso lange blicke ich aus meinem Fenster nach heftigen Regenfällen auf Unrat, der sich ansammelt.“ WAZ-Leser Hans-Ulrich Rehbronn hat sich schon mehrfach darüber beschwert.

Nach den letzten heftigen Güssen sei der Zustand wieder unbeschreiblich: „Es ergoss sich eine stinkende Brühe, versetzt mit Binden, Kondomen, Toilettenpapier, ersoffenen Ratten und diversen Artikeln in den Bach. Zur Zeit kann man jetzt wieder die ganze Pracht der Toiletteninhalte an den Böschungen besichtigen.“

Unterhalb des Sportplatzes an der Josephinenstraße befindet sich ein unterirdisches Regenrückhaltebecken. Bei großen Niederschlagsmengen kommt es zu Rückstaus. Dem Tiefbauamt der Stadt ist dieser Missstand bekannt. „Das System ist überaltet. Heute würde man nicht mehr zulassen, dass Abwasser bei Regenüberläufen in den Bachlauf übergeleitet werden kann“, erklärt Karl-Heinz Ahlbach, Abteilungsleiter Entwässerung beim Tiefbauamt.

Gitter setzt sich zu

Rehbronn wohnt am Wendekreis der Straße Deinsloh, dort sei ein Engpass, da der Bach dort ca. 60 Meter verrohrt sei, und am Durchlauf staue es sich dann zurück, wenn sich das Gitter zusetze mit angeschwemmtem Holz, Gras und Unrat. „Kurz vor der Einmündung in das Regenrückhaltebecken ist dann aber leider auch noch eine Biegung. Der Bach tritt hier noch weiter über das Ufer und über-schwemmt den Fußweg. Somit können sich die dort anliegenden Schrebergärten der Anlage am Böckenbusch freuen, dass sich die Brühe in ihre Gärten ergießt.“

Das Schmutzwasser drückt in den Grummer Bach. Ahlbach: „Das soll verändert werden. Die Stadt erarbeitet ein Konzept für das Grummer Bachtal.“ Ein Gesamtlösung verspricht also das Tiefbauamt, die vor allem verhindern soll, dass Abwasser nicht länger ins Gewässer übergeleitet werden kann, sondern die Trennung von Klar- und Abwasser sichert. „Das Konzept muss dann durch die politischen Gremien. Doch werden wir es nicht von heute auf morgen umsetzen können. Bis die politische und finanzielle Voraussetzung geschaffen ist, dürfte noch einige Zeit vergehen“, heißt es von der Stadt.