Bochum. .
Der Starkregen am Wochenende hat an einigen Punkten der Stadt seine Spuren hinterlassen. Nach dem Dammbruch des Regenrückhaltebeckens an der Gartenstraße hat die Stadt den Anwohnern unbürokratische Hilfe bei den Aufräumarbeiten versprochen.
Vollgelaufen bis zum Rand ist die Baugrube für das künftige Wasserkraftwerk des Ruhrverbandes unmittelbar neben dem Wehr an der Kemnader Brücke. Doch aus Essen kamen am Montag beruhigende Worte. Es habe keine Schäden gegeben. Denn die Fachleute hatten die Spundwände ohnehin so konzipiert, dass von einem bestimmten Hochwasserstand an die Grube planmäßig geflutet werden konnte. Voraussichtlich am kommenden Mittwoch – je nach Wetterlage, wird das Wasser wieder abgepumpt. Für den Bau des Kraftwerkes mit einer geplanten Jahresleistung von 3,5 Millionen Kilowattstunden bedeute die „Flutung“ eine Verzögerung von maximal zwei Wochen.
Nach dem Dammbruch des Regenrückhaltebeckens an der Gartenstraße verspricht die Stadt den Anwohnern unbürokratische Hilfe bei den Aufräumarbeiten. 7000 Kubikmeter Wasser liefen aus, schätzt Karl-Heinz Ahlbach vom Tiefbauamt. Besonders hart traf es die Bewohner von zwei Souterrain-Wohnungen, die in Sekunden 1,20 Meter hoch unter Wasser standen. „Auch für uns eine Katastrophe, aber wir sind froh, dass keine Personen zu Schaden kamen.“ Zum Glück habe der Dammbruch die Bewohner nicht im Schlaf überrascht, da das Wasser „heruntergeschossen“ sei.
Ursache des Deichbruchs prüfen Gutachter
Die Wohnungen sind unbewohnbar, das Mobiliar ist zerstört. Die Stadt bemüht sich um Ersatzwohnungen, da es mindestens drei bis vier Wochen dauere, bis das Mauerwerk mit Hilfe von Entlüftern der Feuerwehr trocken sei. Auch mit weiteren Anwohnern will man Gespräche führen, um ihnen bei der Beseitigung der Schäden zu helfen.
Warum der Deich brach, ist unklar und wird von Gutachtern geprüft. Dass zu hoher Druck auf die Wände zum Unglück führte, schließt Ahlbach aber aus. Möglich sei eine fehlerhafte Abdichtung oder auch eine gebrochene Rohrleitung unter dem Regenrückhaltebecken. Seit zwei Jahren wird in dem Gebiet ein Kanal und Gewässer wiederhergestellt und eine offene Abwasserrinne beseitigt.
Ab Dienstag wieder normal Unterricht an Gesamtschule
Auch an der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule ist der Sachschaden hoch, doch die Schüler nahmen es gelassen: Durch den Wassereinbruch fiel Montag der Unterricht in der Sekundarstufe I aus – doch ab Dienstag geht alles wie gewohnt weiter.
Große Teile der Schule, die derzeit mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II saniert wird und deshalb eine provisorische Dachabdeckung hat, waren wie berichtet durch den mit Windböen verbundenen Starkregen am Wochenende unter Wasser gesetzt worden. Die Sanierungsarbeiten an der Gesamtschule hätten eigentlich früher beginnen sollen. Nur dauerten die Arbeiten am benachbarten Hellweg-Gymnasium viel länger als geplant.