Bochum. . Ab 1. Januar 2012 werden die städtischen Alten- und Pflegeheime in eine GmbH überführt, beschloss der Rat am Donnerstag mit großer Mehrheit. Die neue Gesellschaft wird eine städtische Firma, die Beteiligung Privater wurde ausgeschlossen.

Die städtischen Alten- und Pflegeheime mit ihren über 800 Plätzen werden in eine GmbH überführt, um künftig Schulden zu vermeiden. Die neue Gesellschaft wird eine hundertprozentige Tochterfirma der Stadt sein. Das beschloss der Rat am Donnerstag mit großer Mehrheit. Durch einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grünen und der UWG wurde festgeschrieben, dass die Beteiligung Privater an der GmbH ausgeschlossen ist. Der Posten des Geschäftsführers wird öffentlich ausgeschrieben.

Vergütung und Zusatzversorgung der 500 Beschäftigten in den Heimen sollen in der GmbH nicht geschmälert werden, betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben. Auch wird ihnen ein Rückkehrrecht zur Stadt eingeräumt. Die Vergütung erfolgt weiterhin nach Tarifen des öffentlichen Dienstes.

Keine "Tarifflucht" mehr

Der durch die Heime angehäufte Schuldenberg von aktuell über 17 Millionen Euro wird von der Stadt übernommen, damit die GmbH schuldenfrei starten kann.

Falls die Kommunalaufsicht zustimmt, wird der Betrieb zum 1. Januar 2012 auf die neue Rechtsform umgestellt.

Bianca Schmolze von der Fraktion der Linken sprach sich zwar gegen die GmbH-Lösung aus, freute sich aber, dass auf ihre Anregung hin die GmbH dauerhaft Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband NW wird und damit der befürchteten „Tarifflucht“ ein Riegel vorgeschoben wurde.

Gutachten in Frage gestellt

Das wiederum fand die FDP nicht prickelnd. Auch nicht, dass der Geschäftseinstieg für Private verbaut wurde. Nur die GmbH-Lösung sei ein Schritt in die richtige Richtung, lobte FDP-Fraktionschef Jens Lücking.

Altenheim zieht um

Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
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© Gero Helm / WAZ FotoPool
Der stellvertretende Betriebsleiter Winfried Pörtner kümmert sich um alles ...
Der stellvertretende Betriebsleiter Winfried Pörtner kümmert sich um alles ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
Besucher sind natürlich immer noch Herzlich Willkommen ...
Besucher sind natürlich immer noch Herzlich Willkommen ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
Vom außen sieht man dem Heim nicht an das es schon fast leer steht ...
Vom außen sieht man dem Heim nicht an das es schon fast leer steht ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
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Das städtische Alten- und Pflegeheim am Beisenkamp schließt seine Pforten, Bewohner und Inventar müssen umziehen, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Das städtische Alten- und Pflegeheim am Beisenkamp schließt seine Pforten, Bewohner und Inventar müssen umziehen, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
... Willkommensgruß im Haupteingang ...
... Willkommensgruß im Haupteingang ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... alles muß gut verpackt werden, Martina Henze (l.) und Anja Roßbach packen alles ein ...
... alles muß gut verpackt werden, Martina Henze (l.) und Anja Roßbach packen alles ein ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... viele Umzugskartons sind nötig ...
... viele Umzugskartons sind nötig ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
... Anja Roßbach packt alles gut ein ...
... Anja Roßbach packt alles gut ein ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... auch die Weihnachtsdeko muß noch mit ...
... auch die Weihnachtsdeko muß noch mit ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
Anja Roßbach sucht noch einen Platz für eine große Thermoskanne ...
Anja Roßbach sucht noch einen Platz für eine große Thermoskanne ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
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© Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch das Hab und Gut der Bewohner wird hier von Silvia Jotzo sorgfältig eingepackt
Auch das Hab und Gut der Bewohner wird hier von Silvia Jotzo sorgfältig eingepackt © Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
Auch die letzten Bewohner verlassen am Dienstag, dem 08.03.2011 das Altenheim am Beisenkamp in Bochum Wattenscheid, Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool
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Die CDU, selten genug, war diesmal mit SPD und Grünen in einem Boot. Ihr Sprecher Hans Henneke meinte aber, die GmbH-Entscheidung hätte schon - wie jahrelang von seiner Fraktion angemahnt - früher beschlossen werden müssen. Denn schon einmal habe die Stadt ein tiefrotes Defizit ausgleichen müssen, das zusammen mit den aktuellen Heim-Schulden 42 Millionen Euro betrage.

Die Soziale Liste stellte das Gutachten, das die GmbH-Lösung empfohlen hatte, in Frage, Sprecher Günter Gleising argwöhnte eine zu dichte Verbindung der beauftragten Firma mit der Kirche/Diakonie.