Bochum. Greenpeace Bochum gehört nun offiziell zu den bundesweit 90 Gruppen des Umweltverbandes. Am Freitagabend unterschrieben 25 Aktivisten den zehnseitigen Gündungsvertrag. Die Bochumer wollen die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen stärken.
Freitagabend im Freibeuter: Das VfL-Spiel hatte gerade angefangen, aber wo man auch hin schaute, statt blau-weißer Trikots sah man nur grüne T-Shirts. Rund 25 Umweltaktivisten hatten die Kneipe im Bermudadreieck zur „Primetime“ besetzt: Die Greenpeace-Gruppe Bochum.
Allerdings wollten sie an diesem Abend nicht so sehr auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen, als vielmehr ihre Gründung feiern.
Bochumer nun offiziell bei Greenpeace
Dafür war extra die hauptamtliche Koordinatorin von Greenpeace Deutschland aus Hamburg angereist: Daniela Schimrigk überwachte, wie die Mitglieder den zehnseitigen Gründungsvertrag unterschrieben. „Damit gehören die Bochumer nun offiziell zu den 90 Greenpeace-Gruppen in Deutschland“, erklärte sie feierlich. Essen, Dortmund, Mülheim, Oberhausen – in den umliegenden Städten hatten sich die Umweltschützer schon länger organisiert. Alle müssen sich an die Richtlinien von Greenpeace halten: Gewaltfreiheit, Unabhängigkeit, Überparteilichkeit und Internationalität.
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„Ich engagiere mich seit drei Jahren in der Dortmunder Gruppe“, bestätigte der frisch gebackene Gruppenkoordinator Sascha Lücke (33). Wenn man sich für die Umwelt einsetze, komme man früher oder später an Greenpeace kaum vorbei, fand er. „Mit der Organisation im Rücken ergibt sich einfach ein gutes Netzwerk“, erklärte Lücke. Im Unterschied zu anderen Organisationen arbeite Greenpeace vor allem in Kampagnen.
Mehr Zusammenarbeit mit anderen Gruppen
In Bochum sind die Umweltschützer früher schon in Aktion getreten. In der Innenstadt sammelten sie rund 500 Unterschriften gegen Atomkraft. Zusammen mit den rund 1 Millionen Unterschriften in Deutschland gehört das zur Mai-Kampagne „Deutschland ist erneuerbar“. „Wir haben auch ein spezielles Bochumer Thema“, berichtete Daniel Saar (26), ein Sprecher der Gruppe: „Papier“. Hier in der Stadt sei es oft sehr schwer, Produkte aus recyceltem Papier zu kaufen, meinte er. Deshalb arbeitet die Gruppe an einem Einkaufsführer.
Ein Zukunftsziel haben die Aktivisten übrigens auch: enger mit den anderen Gruppen im Ruhrgebiet zusammen zu arbeiten. „Das ganze Engagement kostet schon so ein paar Stunden in der Woche“, schätzte Saar. Wie viele seiner Mitaktivisten studiert der 26-Jährige. Aber auch eine Jugend-Aktionsgruppe (JAG) – für 16- bis 19-Jährige – gehört dazu.