Bochum-Wattenscheid. .

Imke Berg (21) engagiert sich in der vor wenigen Monaten gegründeten Greenpeace-Gruppe Bochum-Wattenscheid. Sie unterstütze unter anderem die Menschenkette in Ahaus und die Proteste im Wendland gegen Atomenergie.

Im Haushalt liegt der erste Schritt zum Umweltschutz. Egal, ob Mülltrennung oder Ökostrom – ein Beitrag zur ökologischen Erhaltung ist schnell getan. Imke Berg ist das aber zu wenig, sie will mehr tun. Und engagiert sich deshalb in der neuen Greenpeace-Gruppe für Wattenscheid und Bochum.

Greenpeace – das heißt für Imke Berg nicht nur Mitgliedsbeiträge abdrücken und abwarten. Das ist für die 21-Jährige pure Leidenschaft. „Sicherlich ist es manchmal besser, diplomatisch vorzugehen. Kommunikation sollte immer gegeben sein. Aber man sieht auch, dass erst bestimmte Aktionen zu einem offenen Ohr auf der anderen Seite führen“, sagt die Auszubildende aus der Back Bord-Bäckerei in der Josef-Haumann-Straße.

Die andere Seite

Mit der anderen Seite meint sie zum einen die Politik, aber auch Unternehmen. Die Proteste im Wendland und die Menschenkette in Ahaus gegen Atomenergie, an der die Umwelt-Aktivistin selbst teilgenommen hat, sind für Imke Berg wichtige Ausrufezeichen im Umwelt-Engagement. „Deswegen haben wir uns ja auch hier gegründet. So können wir uns noch besser organisieren und koordinierter für solche Ereignisse planen“, schildert die gebürtige Weselerin, die nach dem Abitur für die Ausbildung in die Hellwegstadt gezogen ist.

Jedoch steht für die Umweltgruppe nicht nur die Aktionsplanung auf der Tagesordnung. Die rund 13 aktiven Mitglieder treffen sich immer mittwochs in den Räumen der multikulturellen Einrichtung „IFAK“ an der Engelsburger Straße 168. „Bisher steht bei uns der Informationsaustausch im Vordergrund. Über Referate wollen wir uns zu den unterschiedlichsten Themen erkundigen, was zu tun ist. Da holen wir uns bis jetzt noch Referenten aus den anderen Gruppen im Ruhrgebiet, zum Beispiel aus Dortmund“, beschreibt sie die Arbeit bei Greenpeace vor Ort.

Hellauf begeistert

Aus der Dortmunder Gruppe kamen auch die ersten Mitglieder des neuen Zusammenschlusses in Bochum und Wattenscheid. Drei Umweltschützer mussten regelmäßig in die andere Stadt pendeln, so dass irgendwann die Idee aufgekommen ist, vor der eigenen Haustür zu bleiben.

Imke Berg hat sich vor zwei Monaten dem neuen Team angeschlossen und ist hellauf begeistert. „Obwohl ich einen Führerschein habe, fahre ich aus Prinzip Fahrrad. Nur, das kann jeder. Es muss etwas getan werden, das wirklich nachhaltig ist“, meint die Auszubildende im letzten Lehrjahr und denkt dabei nicht nur an die spektakulären Aktionen, die Greenpeace beispielsweise auf hoher See gegen japanische Fischtrawler regelmäßig durchführt. „Hier in Wattenscheid geht es los. Wenn mehr und bessere Radwege erschlossen werden und die lokalen Unternehmen in Zukunft auf Umweltpapier zurückgreifen, sind wir schon einen großen Schritt weiter“, erläutert Imke Berg, was ökologische Erhaltung außerdem bedeuten kann.

Sie könnte sich dabei sogar vorstellen, noch einen Schritt weiter zu gehen. Im Anschluss der Ausbildung hat sie sich nach einem Studienplatz für das Fach „Umwelttechnik und Ressourcenmanagement“ an der Ruhr-Universität erkundigt. „Das wäre natürlich etwas, wenn ich das alles zu meinem Beruf machen könnte“, blickt Imke Berg in eine Zukunft, die sie durch ihr Engagement positiv beeinflussen möchte.