Bochum. .
Knapp 200 Menschen haben am Ostermontag in Bochum-Werne gegen Atomkraft und Krieg demonstriert. „Wir müssen den Herrschenden, den Regierenden Feuer unter dem Arsch machen, damit sie sich bewegen“, sagte ein Redner.
„Wir müssen den Herrschenden, den Regierenden Feuer unter dem Arsch machen, damit sie sich bewegen“, rief Klaus Kunold von der Bochumer Friedensbewegung am Montagvormittag den Ostermarschierern zu. Knapp 200 Menschen waren zum Erich-Brühmann-Haus nach Bochum-Werne gekommen, um gegen Atomkraft und Krieg zu demonstrieren. Gegen 11.45 Uhr ging es dann los zur Abschlussetappe nach Dortmund. Vorneweg fuhr ein Auto, das einen Lautsprecher auf dem Dach hatte. Laut erschallte die Liedzeile: „Wir marschieren für die Welt, die von Waffen nichts mehr hält!“
„RWE-Vorstand zum Aufräumen nach Fukushima“
Der Zug wurde angeführt von einem großen Transparent: „Ostermarsch Rhein-Ruhr 2011: Gegen die ,Bundeswehr im Einsatz'. Raus aus Afghanistan! Atomwaffen abschaffen! AKW abschalten!“ Dahinter gingen junge und ältere Menschen mit Luftballons, den klassischen „Atomkraft-Nein-Danke“-Emblemen und selbst gebauten Spruchtafeln. Auf einer stand: „RWE-Vorstand zum Aufräumen nach Fukushima.“ Auf einer anderen war zu lesen: „Die Gegner sind die Gleichen. Alle AKW abschalten! Krieg gegen Libyen und Afghanistan stoppen! Weg mit Sozialabbau und Lohndumping! Weg mit der Agenda 2010!“ Auf einem Luftballon war gedruckt: „Bevor es knallt: Ökostrom von Greenpeace Energy.“ Dazwischen wehten Fahnen von „Pax Christi“, der internationalen katholischen Friedensbewegung, des „Touristenvereins Die Naturfreunde“, und auch der DKP und MLPD. Diese beiden Parteien hatten zuvor eigene Info-Stände aufgebaut.
Gegen Atomkraft
Klaus Kunold redete als Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN). Er geißelte, dass die Atom-Lobby die Gefahren als hinnehmbares „Restrisiko“ abtue. “Wie dieses Restrisiko aussieht, können wir jeden Tag im Fernsehen erleben.“ Außerdem griff er die Bundesregierung an. Schwarz-Gelb, sagte er, sei ja „auf einmal dunkelgrün“. „Sind es Wendehälse?“
Auch interessant
„Die militärische und die zivile Nutzung der Atomenergie sind nur zwei Seiten einer Medaille“
Einer der langjährigen Organisatoren des Bochumer Ostermarsches, Felix Oekentorp, kritisierte den Nato-Einsatz in Libyen scharf. „Kürzlich wurde Gaddafi noch aufgerüstet.“ Eine Rednerin der Friedensbewegung forderte am Mikrofon den völligen Verzicht auf Atomkraft: „Die militärische und die zivile Nutzung der Atomenergie sind nur zwei Seiten einer Medaille.“ Der Ausstieg aus atomarer Stromproduktion mindere aus das Risiko eines Atomkrieges.