Bochum. Am 4. Mai hat am Prinz Regent Theater Molières unsterbliche Komödie „Der eingebildete Kranke“ Premiere. Regisseurin Sibylle Broll-Pape verspricht einen so rasanten wie lustigen Abend.
Man muss nicht an Ariane Mnouchkines grandiosen Historienfilm von 1978 zurückdenken, um von Jean-Baptiste Poquelin alias Molière (1622-1673) begeistert zu sein. Vielmehr sprechen ja seine Theaterstücke für sich. Auch wenn sie in Deutschland nicht allzu häufig auf die Bühne gehievt werden, so kennt und schätzt wohl jeder Theaterfreund Molière-Preziosen wie „Tartuffe“ oder „Der Menschenfeind“. Oder eben „Der eingebildete Kranke“. Das Paradestück des frazösischen Erzkomödianten bringt Regisseurin Sibylle Broll-Pape jetzt im Prinz Regent Theater auf die Bühne. Und sie verspricht: Es wird komisch. Wunderbar komisch.
Sprachkraft und Geschwindigkeit
Was wunder? „Der eingebildete Kranke“ gilt eine der witzigsten Komödien der Theatergeschichte. Der Hypochonder Argan beschäftigt sich mit nichts anderem mehr als mit Klistieren und Rezepten. Er tyrannisiert seine gesamte Umgebung, der Arzt und der Apotheker sind die einzigen, denen er vertraut. So weit geht seine Besessenheit, dass er seine Tochter Angélique zwingen will, den einfältigen Sohn des Arztes zu heiraten, um Behandlungskosten zu sparen. Angélique aber liebt den jungen Cléante. Das pfiffige Dienstmädchen Toinette ersinnt schließlich eine List...
„Meine Inszenierung nimmt die Vorlage beim Wort“, sagt Broll-Pape, „und sie bekommt allein durch die Molière’sche Sprachkraft und die Geschwindigkeit seiner Dialoge eine große Rasanz.“ Sie habe deswegen gar nicht viele Regie-Raketen zünden müssen: „Das Stück funktioniert für sich selbst“.
Fasziniert vom Genie des Dichters
Der „Kranke“ ist Broll-Papes erste Molière-Inszenierung, immer schon sei sie von dessen Genie fasziniert gewesen, sagt sie, und das liege auch daran, dass ihr Theaterverständnis mit dem des Dichters eng verwandt ist. Das Prinz Regent Theater ist eine kleine Bühne, und auch die Molière-Truppe war ja anfang mit dem Karren unterwegs, um überall zu spielen. Kleine Ausstattung, große Wirkung. Das Publikum darf sich freuen!
Auch auf die Schauspieler. Die Besetzungsliste weist sechs Namen aus, was am PRT schon als großes Ensemble gelten darf. Neben den bewährten Kräften Wolfram Boelzle (Titelrolle), Kathrin Schmieg und Martin Molitor stehen erstmals Katharina Brenner, Katharina Kwaschik und Daniel Seniuk auf der Bühne.
Premiere am 4. Mai, 20 Uhr, Weitere Vorstellungen: 6., 10. und 11 Mai, 20 Uh, 10. Mai, 19 Uhr, Tickets Tel. 0234/771117