Bochum. . Die drohenden Kündigungen von 1200 Stellen im Opel-Werk Bochum sind nicht vom Tisch. Das wurde bei einer Belegschaftsversammlung im Bochumer RuhrCongress deutlich. Der Betriebsrat kämpft indessen um jede Stelle am Standort.
Opel bleibt bei seinem Plan, kurzfristig im Werk Bochum 1200 Stellen zu streichen. „Wir müssen im großen Maßstab denken und alle Opfer bringen“, sagte Opel/Vauxhall-Personalvorstand Holger Kimmes auf einer Belegschaftsversammlung am Montag im Bochumer Veranstaltungshalle RuhrCongress.
Vor mehreren tausend Opel-Mitarbeitern hatte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel zuvor dargestellt, dass Opel ab 30. April Kündigungen aussprechen will, wenn bis dahin nicht 1200 Mitarbeiter sich auf eine Abfindung oder auf eine Versetzung nach Rüsselsheim einlassen, wo über 300 Stellen frei sind. Die Kündigungsabsicht, die Einenkel schriftlich vom Vorstand vorliegen hat, wurde von Kimmes nicht bestätigt. „Die Unternehmensleitung ist darauf nicht eingegangen,“, sagte der Betriebsratschef nach der Versammlung. „Sie hat aber auch nicht widersprochen.“
Einigungsstelle soll in Bochum tagen
„Wir sind eine große Baustelle, Bochum muss seinen Teil dazu beitragen“, hatte Kimmes deutlich gemacht - vor dem Hintergrund, dass Opel/Vauxhall im Jahr 2010 im Europageschäft ein Minus von 1,3 Milliarden Euro verbuchen musste. Es sei Zeit, „einen Schlussstrich zu ziehen“.
In Kürze soll die Einigungsstelle ihre Arbeit aufnehmen, nachdem die Opel-Geschäftsleitung letzten Mittwoch die Verhandlungen um den Stellenabbau als gescheitert erklärt hatte. Die Stelle werde voraussichtlich in Bochum tagen, sagte Einenkel.
Betriebsrat kämpft um jede Stelle
Der Betriebsrat werde dabei weiter seinen Kurs halten und um jede Stelle in Bochum kämpfen, wurde in der Belegschaftsversammlung deutlich. Einenkel: „Wir lassen keine betriebsbedingten Kündigungen zu. Wer gehen will, kann gehen. Wer nicht, der muss hierbleiben können.“
Chancen, Stellen zu erhalten, sieht der Betriebsrat in der Getriebefertigung. Ob die rund 400 dort Beschäftigten weiterarbeiten können, sollte ohnehin erst im Herbst entschieden werden, erinnerte der Betriebsratsvorsitzende: „Es wäre Wahnsinn, wenn Opel jetzt Kündigungen ausspricht und hinterher, wenn man doch die Leute braucht, Leiharbeiter einstellt.“