Bochum. .

Das Bochumer Opelwerk ist nicht mehr allzu weit von der Vorgabe entfernt, bis Ende 2010 rund 650 Arbeitsplätze abzubauen. 485 Opelaner sind bis jetzt mit Abfindungen ausgeschieden, über 50 Arbeiter wechseln nach Rüsselsheim.

Wenn am Montag die Bochumer Opel-Belegschaft sich im RuhrCongress versammelt, steht vor allem ein Thema im Blickpunkt: Der geplante Stellenabbau von1800 Arbeitsplätzen im Bochumer Werk, teils in diesem Jahr, teils bis Ende 2011. Da werde auch von „dauerhaften Zwangsversetzungen“ die Rede sein, die Opel ins Gespräch angekündigt habe, sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel der Redaktion gegenüber.

Vom Ziel, bis Ende 2010 mit Abfindungen oder Versetzungen zu anderen Opelwerken rund 650 Stellen in Bochum abzubauen, ist das Unternehmen nicht mehr allzu weit entfernt. 485 Aufhebungsvereinbarungen wurden bisher unterzeichnet, berichtete Alexander Bazia, Werkssprecher von Opel Bochum, am Freitagnachmittag. Außerdem wechseln über 50 Mitarbeiter zum Stammwerk Rüsselsheim. Weitere zehn machen dort einen „Arbeitsversuch“.

Montag Belegschaftsversammlung im RuhrCongress

Wie Opel-Sprecher Andreas Kroemer schildert, haben einige Bochumer Opelaner den Wechsel bereits vollzogen: „Das Programm läuft schon.“ 230 Stellen hatte die Firma dafür angeboten, davon 200 im Stammwerk Rüsselsheim, die restlichen Stellen im Technikzentrum Dudenhofen und im Motoren- und Getriebewerk Aspern bei Wien.

Dem Angebot, nach Österreich zu wechseln, steht der Betriebsrat allerdings skeptisch gegenüber und verweist auf einen Interessenkonflikt. Das Bochumer Werk wolle die Getriebeproduktion behalten. Bis Ende 2011 werde sie in zwei Schichten laufen. Im nächsten Jahre, habe der Vorstand zugesichert, werde man über eine Verlängerung reden. Dass Bochumer Mitarbeiter vor diesem Hintergrund ausgerechnet zum Konkurrenzwerk nach Österreich wechseln sollen, passe schlecht in diese Pläne - es gehe ja nicht um eine „freundliche Übernahme“ durch die Bochumer.

„Dauerhafte Zwangsversetzungen“ werde man nicht hinnehmen, kündigte Betriebsratschef Einenkel an. Das wird am Montag vertieft, denn zur Belegschaftsversammlung kommt auch Personalchef Holger Kimmes, Vizepräsident von Opel. Dass Rüsselsheim so viele Bochumer aufnehmen kann, hat einen einfachen Grund: Es sind die Stellen früherer Leiharbeiter.