Bochum. .

Weil der Personalabbau im Bochumer Opelwerk angeblich zu schleppend verläuft, lässt der Mutterkonzern General Motors jetzt die Personallage in Bochum gezielt überprüfen. Nach Informationen der WAZ wurde damit die Unternehmensberatungsfirma AlixPartners beauftragt, die angeblich bereits vor Ort im Opel-Werk Kaiserslautern sondiert.

General Motors ist verärgert, weil der angestrebte Personalabbau in den europäischen Werken nicht zügiger verläuft, wird kolportiert. Deswegen sei das Europageschäft von GM immer noch von „roten Zahlen“ geprägt.

Auch in Bochum geschieht der geplante Personalabbau eher mit gebremsten Schaum: Bis Freitag hatten 597 Opelaner einen Austrittsvertrag unterschrieben, 58 von ihnen wechseln zu Opel Rüsselsheim, die anderen scheiden gegen Abfindungen gänzlich aus.

Bis zu 1200 Mitarbeiter sollen Job verlieren

Doch bis zum Jahresende 2011 sollen insgesamt 1800 Stellen bei Opel Bochum gestrichen werden. Im Klartext: Bis zu 1200 Mitarbeiter sollen noch in diesem Jahr ihren Job verlieren. Zur Zeit sind noch 4620 Leute bei Opel Bochum beschäftigt sowie 1100 bei Partnerbetrieben.

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Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel geht nach wie vor davon aus, dass noch etliche Stellen gerettet werden können, u.a. im Hinblick auf die erhöhte Getriebeproduktion. Außerdem pocht der Betriebsratschef nach wie darauf, dass Opel Bochum mit der Produktion des neuen Astra-Sportstourer (Caravan) ein zweites Standbein erhält. Denn ab Oktober 2011 wird in Bochum der neue Zafira (Siebensitzer) in voller Stückzahl vom Band laufen.

Ohne die zweite Produktion habe Opel Bochum keine Zukunft, fürchtet Einenkel, zumal kürzlich erst Opel-Chef Nick Reilly verlauten ließ, er könne keine Zusage geben, ob die Opelwerke Bochum, Eisenach und Kaiserslautern in fünf bis zehn Jahren noch bestehen würden. „Fast alle Werke haben das gleiche Problem, wenn es um das Überleben geht“, weiß Einenkel. Ob in England, Polen oder Deutschland - meist produzieren die Werke nur ein neues Modell.

Dass es dem Bochumer Betriebsrat gelungen war, interne Zwangsversetzungen vertraglich mit der Opel-Geschäftsleitung auszuschließen, könnte als Bremse in Detroit aufgefallen sein. Dass die von Detroit aus veranlasste Personalüberprüfung an der Opel-Spitze vorbeiläuft, wurde von Rüsselsheim dementiert.