Bochum.. Betriebsbedingte Kündigungen seien die „allerletzte Option“ - mit diesen Worten weist Opel die kursierende Nachricht zurück, man würde 1200 Mitarbeitern im Werk Bochum kündigen. Dass Opel noch Stellen in Bochum abbauen will, sei nichts Neues.
Opel weist die Nachricht zurück, die betriebsbedingte Kündigung von 1200 Mitarbeitern im Werk Bochum zum 1. Mai sei bereits beschlossene Sache. „Betriebsbedingte Kündigungen sind für Opel nur die allerletzte Option“, sagte Opel-Sprecher Michael Kroemer der WAZ gegenüber. Auch den Termin 1. Mai könne er nicht bestätigen.
Kroemer wies darauf hin, dass Opel am Mittwoch die Einigungsstelle angerufen hatte, die kurzfristig zusammentreten soll. Als Vorsitzender sei ein „Arbeitsrichter mit exzellentem Ruf“ gefunden worden. In der Einigungsstelle werden die Verhandlungen um den geplanten Personalabbau in Bochum fortgesetzt, dies würde voraussichtlich einige Wochen in Anspruch nehmen.
Abfindungen und Versetzungen
„Opel ist weiterhin bestrebt, diesen Personalabbau über Abfindungen und Versetzungen zu regeln“, betonte Kroemer. „Opel bietet Abfindungen bis zu 100 000 Euro, abhängig von der Dauer der Werkszugehörigkeit.“ Außerdem biete Opel den Bochumer Mitarbeitern über 300 Arbeitsplätze im Stammwerk Rüsselsheim plus einer „Wechselprämie“ bis zu 25 000 Euro.
Dass Opel noch 1200 Stellen in Bochum abbauen will, sei nichts Neues. Das sei schon im Personalabbaukozept enthalten, das der frühere Opel-Chef Nick Reilly vor einem Jahr, im März 2010, bekannt gegeben habe. Das Ziel war, insgesamt 1800 Stellen bis Ende 2011 in Bochum zu streichen - mit Hilfe von Fluktuation, Abfindungen und Wechsel nach Rüsselsheim. Doch dieses Angebot hatten bislang erst knapp 600 Mitarbeiter angenommen.
Betriebsrat setzt auf Reduzierung des Abbaus
Der Bochumer Rainer Einenkel hatte nie ein Hehl daraus gemacht, dass der Betriebsrat alles daran setzen werde, den geplanten Personalabbau in Bochum zu reduzieren - etwa über Fortführung der Getriebeproduktion, durch Rückführung ausgelagerter Arbeiten und nicht zuletzt durch Arbeitszeitverkürzung von 35 auf 30 Stunden pro Woche mit Teillohnausgleich ab 2012.
„Niemand wird betriebsbedingt gekündigt“, hieß es am Freitag auf dem Online-Ticker des Bochumer Opelbetriebsrates - mit Hinweis auf die Belegschaftsversammlung am kommenden Montag im Bochumer RuhrCongress.