Bochum.

Fragen von 80 Abiturienten stellte sich Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender von BP/Aral Europe, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jugend im Dialog“. Dabei wies er manchen Vorwurf zurück: „Es hat nie Vertuschungen von Bohrinselexplosionen gegeben.“

Wie sieht es eigentlich in so einem großen Konzern wie BP aus? Dieser Frage gingen am Mittwoch Schüler des Neuen Gymnasiums, der Schiller-Schule und der Essener Maria-Wächtler-Schule im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jugend im Dialog“ auf den Grund. Nach einem Besuch in einer Raffinerie in Gelsenkirchen und dem BP/Aral-Forschungszentrum in Bochum diskutierten die rund 80 Abiturienten mit Vorstandsmitgliedern von BP/Aral. Dabei schonten sie Dr. Uwe Franke, den Vorstandsvorsitzenden von BP/Aral Europe und Michael Schmidt, den Personalvorstand und Arbeitsdirektor nicht.

Auch interessant

Von DerWesten

Aber gute Vorbereitung ist alles: In der Raffinerie erlebten die Schüler, wie sich Erdöl in alltägliche Produkte verwandelt und im Forschungszentrum verfolgten sie die Entwicklung modernster Kraftstoffe. Aber auch im Unterricht überlegten sie sich Fragen, die sie schließlich in einer Fragenliste einreichten – diese waren mitunter auch kritisch.

„“Warum investiert BP nicht mehr in nachwachsende Rohstoffe?“, fragte ein Schüler. Immerhin, eine Milliarde Dollar gibt der Konzern im Jahr für erneuerbare Energien aus, insgesamt investiert er 20 Milliarden. „Aber man kann leider auch nicht beliebig in umweltfreundliche Energien investieren“, rechtfertigte sich Franke, das gebe der Markt einfach nicht her.

Schüler haken nach

Aber die Schüler ließen nicht locker. „Warum wird so viel in Ölsand investiert?“, „Warum steigt BP nicht stärker in den chinesischen Markt ein?“. Der Vorstandsvorsitzende versuchte die Fragen der Abiturienten zu beantworten, auch wenn er einige „Vorwürfe“ schlicht als falsch zurück wies. „Es hat nie Vertuschungen von Bohrinselexplosionen gegeben“, stellte er klar.

„Wie sieht die Zukunft von BP aus, wenn es keine fossilen Rohstoffe mehr gibt?“, fragte eine Schülerin. „Das müssen sie eigentlich meinen Nachfolger fragen“, wich Franke aus. Genauso positiv, wie die Zukunft des Konzerns zeichnete er die Unterwasserbohrungen. „Die werden wir natürlich nicht einstellen“, machte er klar. Man müsse aber in Zukunft schneller handeln, wenn dann doch Öl austrete.

Alle kritische Fragen beantworte Franke zwar nicht, aber die Schüler zeigten sich beeindruckt von dem Gespräch. Sie konnten nicht nur Inhaltliches mit nach Hause nehmen, sondern auch die Erfahrung, wie man mit Unternehmensführern diskutiert.