London. .
Der BP-Konzern will nicht allein für die schwerste Ölkatastrophe der USA büßen. Ein Partnerunternehmen habe schwere Fehler gemacht, die zur Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon" geführt hätten, so BP.
Nach der am Mittwoch veröffentlichten internen BP-Untersuchung missachtete das mit der Bohrung beauftragte Subunternehmen „Transocean“ Gefahrenzeichen. Wegen mehrerer Fehler sei zu viel Gas in das System der Ölplattform geströmt, so dass es zu der Explosion am 20. April gekommen sei. Die Transocean-Mannschaft habe 40 Minuten lang den Ernst der Lage verkannt und nichts gegen das Problem unternommen, erklärte BP. Dem US-Unternehmen Halliburton hielt BP vor, das Bohrloch nur mangelhaft zementiert zu haben. Halliburton und Transocean wiesen die Vorwürfe zurück.
Unternehmen weisen Vorwürfe zurück
Halliburton erklärte, der BP-Bericht weise gravierende Fehler auf. Transocean erwiderte, es handele sich um einen Versuch des britischen Konzerns, sich der Verantwortung zu entziehen. Der BP-Bericht ignoriere die stark fehlerhafte Konstruktion des Bohrlochs. Transocean warf BP seinerseits vor, durch Kostensenkungen ein erhöhtes Unfallrisiko in Kauf genommen zu haben. Das in der Schweiz ansässige Unternehmen kündigte an, eine eigene Untersuchung des Unglücks vorzulegen. Man warte noch auf entscheidende Daten von BP.
Endgültige Versiegelung des Bohrlochs könnte sich bis Ende September verzögern
Unterdessen stufte die Ratingagentur Standard & Poor"s Transocean herab. Zur Begründung hieß es, auf das Unternehmen kämen wegen der Ölkatastrophe unabsehbare Zahlungsverpflichtungen zu.
Der Untergang der "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko hatte die größte Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. Mitte Juli gelang es nach einer Serie von Rückschlägen, das Bohrloch von oben mit Schlamm und Zement zu verschließen. Die endgültige Versiegelung könnte sich nun noch bis Mitte oder Ende September verzögern, sagte Einsatzleiter Thad Allen.