Bochum-Innenstadt. Er spielt Stücke von Bach und den Beatles: Pianist Brad Mehldau ist ein Meister seines Fachs. Sein Aufritt in Bochum wird in Erinnerung bleiben.

In viele glückliche Gesichter blickte man am Samstagabend beim Konzert der Bochumer Symphoniker im Anneliese-Brost-Musikforum in Bochum. Mit stehenden Ovationen wurde dort der Jazz-Pianist Brad Mehldau gefeiert, der zusammen mit dem Orchester seine Improvisationen zu und über Johann Sebastian Bach präsentierte.

Umjubeltes Konzert der Bochumer Symphoniker

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 53-jährige Amerikaner mit dem großen Barockmusiker beschäftigt. Bereits 2018 veröffentlichte er eine Platte mit Improvisationen zu Bach. Und so geriet dieser Abend so spannend wie ungewöhnlich. Zunächst spielten die Symphoniker für das Orchester bearbeitete Bach-Werke, im Anschluss daran improvisierte Mehldau.

Im gut besuchten Anneliese-Brost-Musikforum musizierte der Pianist Brad Mehldau (vorn) gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern und dem Dirigenten Clark Rundell.
Im gut besuchten Anneliese-Brost-Musikforum musizierte der Pianist Brad Mehldau (vorn) gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern und dem Dirigenten Clark Rundell. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Es war faszinierend zu hören, wohin seine musikalische Reise dabei ging. Er umspielte die Motive mit traumwandlerischer Souveränität, entfernte sich von ihnen, um sich dann wieder anzunähern – und das stets mit großem Einfühlungsvermögen und einem tiefen Verständnis für die Originale. Nicht umsonst wird Mehldau von der „Times“ als „einer der furchtlosesten Jazz-Improvisatoren“ bezeichnet.

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Am Pult stand übrigens der britische Dirigent Clark Rundell, der ebenso wie Mehldau über ein sehr breites Musikverständnis verfügt. Im zweiten Teil des Abends folgte dann Mehldaus „Piano Concerto“, ein Werk voller Referenzen und Anspielungen, denn der Pianist bezieht seine Inspiration eben nicht nur aus dem Jazz, sondern beispielsweise auch aus der Klassik, brasilianischer Musik und letztlich auch aus der Popmusik. Davon konnte sich das Publikum bei einer der Zugaben noch einmal überzeugen.

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„Blackbird“ von den Beatles als Zugabe

Mehldaus zarte Interpretation des Songs „Blackbird“ von den Beatles zauberte nicht nur den Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht. Auch das Orchester hatte sichtlichen Spaß beim Zuhören. Nach vier Zugaben war dann Schluss – ein großer Abend für die Symphoniker und ihren Gast.

Die nächsten Konzerte

Das Viktoria-Quartett der Bochumer Symphoniker meldet sich mit einem besonderen kammermusikalischen Abend zurück: am Sonntag, 26. Mai, um 18 Uhr im kleinen Saal des Musikforums. Diesmal spielt das Quartett gemeinsam mit dem Oboisten Nathanel Amrany das Oboenquintett von Mozart.

Die Geschichte von Don Quijote wird bei den nächsten Familienkonzerten am Sonntag, 2. Juni, um 11 und 14 Uhr erzählt. Mit dabei: drei Bochumer Schulchöre, der Bochumer Kinderchor 3 und die Schauspielerin Johanna Wieking. Magdalena Klein kehrt dafür als Dirigentin nach Bochum zurück. Karten und Infos: 0234 910 8666.

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