Bochum-Stiepel. Neue Pächter hat das frühere Stiepeler Wirtshaus direkt am Ruhrtalradweg in Bochum. Das planen Dorota und Thomas Dierkes in dem Lokal.

Der 1. Mai war für viele von uns ein Tag zum Faulenzen. Ganz anders für Dorota und Thomas Dierkes: Die beiden Neu-Gastronomen wollten an diesem Tag das ehemalige Stiepeler Wirtshaus an der Brockhauser Straße in Bochum neu eröffnen – und hätten es beinahe nicht geschafft. „Am Tag zuvor bekamen wir erst die Konzession“, erzählt Dorota. „Es war Stress pur, aber ein schöner Stress.“

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Wirtshaus in Bochum-Stiepel steht unter neuer Leitung

Die beiden stürmten „mit Vollgas“ in die Lebensmittelläden: „Ich stand bis ein Uhr nachts in der Küche, um alles vorzubereiten. Wir waren so aufgeregt.“ Doch mit Tatkraft und großem Willen gelang es ihnen schließlich, die Tür zu ihrem frisch gepachteten und renovierten Lokal tatsächlich am 1. Mai zu öffnen. „Das war eine Punktlandung“, sagt Thomas Dierkes und lächelt.

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Das Stiepeler Wirtshaus, idyllisch gelegen am Ruhrtalradweg, ist nicht nur im Bochumer Süden gut bekannt. Es liegt an der Reitanlage des Hofs Balte unterhalb der Kosterbrücke, durch die Fensterfront des Saals für 60 Gäste blickt man direkt in die große Reiterhalle. Bei den Stiepelern ist das Restaurant, das zuletzt einige Monate geschlossen war, durchaus eine beliebte Adresse, profitiert aber auch von den vielen Ausflüglern und Radfahrern, die hier vorbeikommen. „Die kommen aus dem ganzen Ruhrgebiet“, sagt Dorota Dierkes. „Ein Paar besuchte uns neulich sogar aus der Schweiz.“

Beide haben einen normalen Job

Zwei Jahre lang hat sich das unternehmungslustige Ehepaar nach einer Gastronomie umgesehen. „Das ist schon lange unser Traum“, sagt Thomas Dierkes, der zuvor noch kein eigenes Restaurant geführt hat. Einzige Bedingung: Das Lokal soll außerhalb der Stadt und möglichst ländlich liegen. „Als wir das erste Mal hier hereinkamen, wussten wir sofort: Das machen wir“, sagt er.

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Wenn man etwas erreichen will, muss man dafür auch etwas tun.
Dorota Dierkes will ihren Kindern ein gutes Vorbild sein

Ungewöhnlich ist das deswegen, weil die beiden nebenbei noch einem normalen Job nachgehen. Thomas Dierkes kümmert sich als Bauleiter um die Errichtung von Kindertagesstätten, zuletzt an der Emilstraße und der Fröbelstraße in Wattenscheid. Seine Frau arbeitete in einem Hotel in Hagen und hilft jetzt ihrem Mann im Büro. Zudem haben sie vier Kinder im Alter von 12 bis 23 Jahren – und jetzt noch ein Restaurant von stattlicher Größe. Wie schaffen sie das?

Das ehemalige Stiepeler Wirtshaus, das unter neuer Leitung jetzt „Doros Landhaus“ heißt, liegt idyllisch direkt am Ruhrtalradweg.
Das ehemalige Stiepeler Wirtshaus, das unter neuer Leitung jetzt „Doros Landhaus“ heißt, liegt idyllisch direkt am Ruhrtalradweg. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Das klappt schon, man muss sich die Zeit nur gut einteilen“, sagt Dorota Dierkes. „Wenn man etwas erreichen will, muss man dafür auch etwas tun.“ Ein Leben ohne Arbeit könne sie sich nicht vorstellen: „So bin ich nicht erzogen worden, und so habe ich es meinen Kindern auch nicht beigebracht. Ich möchte ein gutes Vorbild für sie sein.“ Perspektivisch können sie sich aber schon vorstellen, eines Tages ganz von der Gastronomie zu leben.

In der Küche schwingt Dorota Dierkes den Löffel

So stecken die Dierkes jetzt jede freie Minute in ihr erstes Restaurant, das einen neuen Namen trägt: Doros Landhaus, benannt nach Dorota Dierkes, die in der Küche den Löffel schwingt. Gelernte Köchin ist sie nicht, aber sie kocht mit Leidenschaft: „Das habe ich von meiner Mutter und meiner Großmutter gelernt.“ Ihre Küche ist gutbürgerlich, von Schnitzel über Nudeln bis Spätzle und diverse Salate ist alles dabei. Sonntags gibt es frische Suppe, auch an Vegetarier ist gedacht.

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Auch die Tochter und der Schwiegersohn packen mit an

Ihr Landhaus führen die Dierkes als Familienbetrieb, die älteste Tochter und der Schwiegersohn helfen im Service. Seit etwas über zwei Wochen haben sie geöffnet, und die Reaktionen der Gäste seien durchweg positiv. „Neulich war es draußen auf der Terrasse und drinnen im Saal so voll, das war richtig schön“, sagt Dorota Dierkes. Und das Beste: „Allen hat es geschmeckt, die Teller waren leer. Das freut mich in der Küche dann umso mehr.“

Infos und Öffnungszeiten

Doros Landhaus, Brockhauser Straße 278, ist geöffnet: Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 21 Uhr. Montag und Dienstag ist Ruhetag.

Eine eigene Website gibt es noch nicht, aber man findet das Landhaus bei Facebook und Instagram (landhaus.stiepel). Infos: 0162 548 95 76