Bochum-Wattenscheid. Der VfB Günnigfeld lässt seinen Ascheplatz bald hinter sich. Mit dem neuen Kunstrasen erhofft der Verein sich Zuwachs. Wie er sich vorbereitet.
Vor fünf Jahren stand der Wechsel zu Kunstrasen bei der VfB Günnigfeld erstmals zur Debatte. „Mittelfristig sind wir ohne Kunstrasen nicht wettbewerbsfähig“, sagt Vorsitzender Frank Scheffler. Der Rasen, der mindestens so lang existiert, wie Scheffler im Vorstand ist – 18 Jahre – habe ausgedient.
Denn einerseits ist er nicht beleuchtet und daher nur von April bis Oktober bespielbar, andererseits nicht wetterbeständig. Auch im Moment könne der Verein ihn nicht nutzen. Man müsse zunächst abwarten, wann er gemäht und gewalzt werden kann, so Scheffler.
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat 1,8 Millionen Euro freigegeben
Ein neuer Kunstrasen mit Flutlichtmasten sollte also her. Damit die Spieler nicht ständig auf den Ascheplatz ausweichen müssten. „Wenn es regnet und die Kinder auf dem Ascheplatz spielen, sehen sie danach aus wie echte Fußballer“, beschreibt Scheffler die Situation. Nach einem Spiel auf Kunstrasen könnten sie stattdessen einfach nach Hause gehen – umziehen sei dann nicht nötig.
Nach langen und ausführlichen Gesprächen mit verschiedenen städtischen und politischen Akteuren, die das Vorhaben laut Scheffler allesamt unterstützt haben, kam im vergangenen Jahr endlich die gute Nachricht: 2024 sollte es so weit sein. Für 1,8 Millionen Euro soll die Sportanlage erneuert werden. Am Dienstag, 19. März, hat die Bezirksvertretung nun einstimmig die Gelder freigegeben.
Auf dem Ascheplatz der Sportanlage soll eine Kindertagesstätte und Wohnungen entstehen
Wann es losgeht, sei noch unklar. Der erste Vorsitzende des VfB Günnigfeld vertraut auf die Stadt: „Noch gibt es keinen fixen Termin, aber wir führen einen offenen Dialog mit der Stadt Bochum.“ Das habe bisher gut funktioniert und die Stadt habe bereits zugesagt, dass der Sportverein in die Detailplanung involviert werde, wenn es so weit ist.
Schefflers Credo: „Der Rasen wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.“ Das Verlegen des Kunstrasens werde eine Weile dauern, es mache keinen Sinn, Stress zu machen. So müssten sich die Spieler während der Umbauarbeiten noch ein letztes Mal mit dem Ascheplatz arrangieren, bevor dieser einer Kindertagesstätte und Wohnungen weicht.
Darüber freue sich Scheffler besonders, schließlich lege der VfB Günnigfeld einen Fokus auf die Jugendarbeit. „Wir sind nicht erpicht darauf, in höheren Ligen zu spielen“, sagt er. Viel wichtiger sei die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
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VfB Günnigfeld rechnet mit Zulauf
Daher laufen die Vorbereitungen am VfB Günnigfeld bereits auf Hochtouren, bevor die Umbauarbeiten überhaupt gestartet sind. Man wolle sich vorbereiten auf einen möglichen Ansturm, der mit dem Kunstrasen kommen könnte, potenziellen Neuzugängen am Tag X mit offenen Armen begegnen.
„Hier herrscht Aufbruchstimmung“, beschreibt Scheffler die Atmosphäre im Verein. Trainer, die häufig aus Verwandten der Spieler bestehen, erhalten demnach aktuell Schulungen, damit sie den jungen Fußballern auch zukünftig ein „qualitativ vernünftiges Training“ bieten können.
Die Fußballer des VfB Günnigfeld seien derweil nicht die einzigen, die von den Umbauarbeiten profitieren. Schulklassen nutzen die Sportanlage regelmäßig für ihren Sportunterricht. Für sie sind laut Scheffler eine neue Tartanbahn und Sprunggrube vorgesehen.