Bochum. Das Finanzamt Bochum bearbeitet die Steuererklärungen 2023. Gezahlt haben Bochumerinnen und Bochumer für das Vorjahr Steuern in immenser Höhe.
In den beiden Bochumer Finanzämtern hat die Bearbeitung der Einkommenssteuererklärungen für das Jahr 2023 begonnen. Es geht um Nachzahlungen oder Rückzahlungen in insgesamt 137.000 Einkommenssteuer-Fälle. Bezahlt haben die Bochumerinnen und Bochumer einen Großteil ihrer Steuern im vergangenen Jahr bereits. Es geht um einen Betrag in immenser Höhe.
Allein 940 Millionen Euro Umsatzsteuer werden in Bochum erhoben
Insgesamt mehr als 2,5 Milliarden Euro haben Bochumer im vergangenen Jahr an Steuern bezahlt. Der größte Anteil entfällt dabei nach Angaben der Finanzbehörde auf die Umsatzsteuer: 940.516.000 Euro. Dahinter folgen: Lohnsteuer (907.959.000 Euro), Einkommenssteuer (235.396.000 Euro) und Körperschaftssteuer (127.433.000 Euro). Alle weiteren Steuern zusammen belaufen sich auf 331.782.000 Euro.
Bearbeiten müssen die 361 Beschäftigten der beiden Bochumer Finanzämter dabei nicht nur die 137.000 Einkommenssteuer-Fälle. Zuständig sind sie auch für etwa 14.000 Körperschaften, Personengesellschaften und Betriebe der Land- und Forstwirtschaft.
Bearbeitungszeit hängt ab von vielen Faktoren
Und wie schnell ist das Bochumer Finanzamt bei der Bearbeitung der Steuerunterlagen? „Generell gilt im Hinblick auf die Bearbeitungszeiten, dass in Nordrhein-Westfalen innerhalb von zwei Wochen bis vier Monaten nahezu 95 Prozent aller Einkommensteuererklärungen bearbeitet werden“, sagt Anja Niemann, die Leiterin des Finanzamts Bochum-Mitte. „Innerhalb von fünf Monaten werden mehr als 97 Prozent, innerhalb von sechs Monaten fast 99 Prozent der Erklärungseingänge erledigt.
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Die Dauer hänge im Einzelfall davon ab, ob Rückfragen erforderlich sind oder Belege beigebracht werden müssen. Die Bearbeitungszeit könne sich dann verlängern, wenn Steuerfälle besonders komplex sind. Niemann: „Daher ist es möglich, dass die Bearbeitung der Steuererklärung in Einzelfällen mehr Zeit in Anspruch nimmt.“
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Herne hat das schnellste Finanzamt, Bochum ist deutlich langsamer
Das scheint in Bochum häufiger der Fall zu sein. Denn: Das Finanzamt Bochum-Mitte benötigt für die Bearbeitung einer Steuererklärung durchschnittlich 71,2 Tage und liegt damit bundesweit auf Platz 429. Das geht aus dem Wiso-Steuerreport 2023 hervor. Das Finanzamt Bochum-Süd benötigt 54,9 Tage und belegt damit bundesweit Rang 236. .
Zum Vergleich: Das schnellste Finanzamt Deutschlands steht in Herne. Im Schnitt brauchen die Beamten dort nur 29,8 Tage Bearbeitungszeit für eine Lohnsteuererklärung. Mit Olpe und seinen 31,5 Tagen kommt das zweitschnellste Finanzamt ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen. Im Ländervergleich liegt NRW insgesamt mit durchschnittlich 50,6 Tagen bundesweit auf Platz drei hinter Rheinland-Pfalz und Hamburg.
Erfassung der Grundsteuerdaten erfordert viel Zeit
Besonders intensiv beschäftigt waren die Finanzämter Bochum in den vergangenen beiden Jahren mit der Erfassung der Daten für die neue Grundsteuer. Vor einem Jahr waren erst knapp drei Viertel aller Grundsteuererklärungen fristgemäß bei den beiden Finanzämter Mitte und Süd eingegangen. 28.500 säumigen Eigentümern drohten damals Strafen.
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Aktuell sieht es so aus: Insgesamt sind in beiden Finanzämtern mehr als 99 Prozent der Grundsteuerwertfeststellungs- und -messbescheide erstmalig ergangen, so die Auskunft von Finanzamtsleiterin Anja Niemann. In etwa 94 Prozent sind die Erklärungen eingegangen. Für die restlichen 6 Prozent der Fälle wurden geschätzt.
Insgesamt haben 13.359 Eigentümer Einspruch gegen ihren Grundsteuerwertfeststellungsbescheid erhoben (Stand 30. September 2023). Bei „steigender Tendenz“, wie die Stadt Bochum Ende 2023 festgestellt hat.