Bochum. Eine wichtige Verbindung zwischen Bochum und Gelsenkirchen bleibt lange ein Nadelöhr. Der Verkehr verlagert sich teilweise. Wie es weitergeht.

Die Bauarbeiten auf der Ückendorfer Straße in Bochum-Wattenscheid haben begonnen. Seit Mitte der vergangenen Woche finden zwischen den Straßen Am Bahnhof und Hochweide umfangreiche Arbeiten statt. Diese betreffen Gleise, Fahrbahn und Kanäle. Dafür musste eine Einbahnstraße her. Für viele Anwohner heißt das mehr Verkehr vor ihrer Haustür und Umleitungen.

Baustelle führt zu mehr Verkehr in Nebenstraßen: Anwohner verärgert

Anlieger der umliegenden Straßen sind von der Baustelle so auch nicht begeistert. Dort sind die Auswirkungen der neuen Verkehrsführung zu spüren. Zu den Hauptverkehrszeiten sei dort viel mehr als zuvor los, sagt ein Anwohner vom Watermannsweg, der seinen Namen nicht veröffentlicht wissen will.

Ortstermin am Donnerstagvormittag: Die eine Hälfte der Ückendorfer Straße ist komplett aufgerissen, Bagger fahren hin und her, Schutt und die herausgenommenen Straßenbahngleise türmen sich, Arbeiten an den Oberleitungen laufen. In den Nebenstraßen ist es vergleichsweise ruhig. Morgens früh und im Feierabendverkehr aber, so erzählt der Anwohner, nutzten viele Autofahrer die Schleichwege um die Baustelle herum.

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Gabriele Laufer muss drei bis vier Mal in der Woche über die Ückendorfer Straße, sie ist auf ein Elektromobil angewiesen. Die Bauarbeiten seien zwar notwendig, sagt die Wattenscheiderin. Unsicher fühlt sie sich dennoch. Mit ihrem E-Gefährt weiche sie aktuell auf den Fahrradweg aus, da der Verkehr in den Seitenstraßen so „schlimm“ sei.

Der Watermannsweg wird seit Beginn der Bauarbeiten häufig als Durchfahrtsstraße genutzt. Von dort aus ist die Ückendorfer Straße allerdings nicht mehr befahrbar.
Der Watermannsweg wird seit Beginn der Bauarbeiten häufig als Durchfahrtsstraße genutzt. Von dort aus ist die Ückendorfer Straße allerdings nicht mehr befahrbar. © WAZ Bochum | Hannah Kellermann

Verkehrschaos klingt nach Vollsperrung in Bochum-Wattenscheid ab

Vor allem am Wochenende sei es zu großem Chaos gekommen, bestätigt Bauleiter Frank Breu von der Firma Höhler. Die Baugesellschaft ist dort für den Straßen- und Kanalbau zuständig. Das Chaos habe an der kurzfristigen Vollsperrung der Ückendorfer Straße gelegen. Mittlerweile ist sie aber wieder einseitig in Richtung Gelsenkirchen befahrbar. Seitdem die Einbahnstraße eingerichtet sei, habe sich die Lage wieder entspannt, sagt Breu.

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„Am Anfang ist immer Chaos, das beruhigt sich aber nach zwei bis drei Tagen schnell“, bestätigt Stefan Dückler vom Tiefbau-Unternehmen Schäper. Mittlerweile scheint der Verkehr nur während der Stoßzeiten erhöht zu sein, aber auch das müsse subjektiv betrachtetet werden, meint Dückler. In Bochum gebe es deutlich stärker befahrene Straßen.

Seit letzter Woche wird an der Ückendorfer Straße gearbeitet – unter anderem Gleise, Fahrbahn und Kanäle werden erneuert.
Seit letzter Woche wird an der Ückendorfer Straße gearbeitet – unter anderem Gleise, Fahrbahn und Kanäle werden erneuert. © WAZ Bochum | Hannah Kellermann

Baustelle auf Ückendorfer Straße: Wie es weitergeht

Pendler und Anwohner müssen mit den Einschränkungen noch eine ganze Weile leben: Die Baustelle soll zunächst für drei Monate bestehen bleiben. Anschließend gehe es mit der anderen Straßenseite weiter. Dann werde wieder eine Einbahnstraße eingerichtet, verrät Bauleiter Frank Breu.

Ende des Jahres sollen die Arbeiten dann vollständig abgeschlossen seien. Zwischenzeitlich komme es, unter anderem während Ausbauarbeiten in der Hollandstraße, nochmals zu Vollsperrungen auf der Ückendorfer Straße.