Bochum. Der Schulausschuss hat getagt: Werden Schulen geschlossen und neue eröffnet? Es gibt eine Vorentscheidung, die nicht nur für Begeisterung sorgt.

Viele Monate hat sich eine Arbeitsgruppe damit beschäftigt, wie die Schullandschaft in Bochum in Zukunft aussehen wird. Entstanden ist ein elfseitiger Vorschlag, dem der Schulausschuss am Dienstag zugestimmt hat. Das bedeutet auch: Die Zukunft der Sekundarschulen ist düster.

Kurz zusammengefasst: Die beiden Sekundarschulen in Langendreer und im Südwesten der Stadt sollen geschlossen werden, zudem soll es ein neues Gymnasium und eine neue Gesamtschule geben. Dafür und für einen Änderungsantrag von SPD und Grünen hat sich der Schulausschuss ausgesprochen.

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Schulplanung für Bochum: Änderungsanträge abgelehnt

In Letzterem heißt es unter anderem: „Weiterhin soll geprüft werden, ob bei einem Wegfall der Rupert-Neudeck-Sekundarschule ein ausreichendes Schulangebot unterhalb des gymnasialen Angebotes, z. B. in Form einer Gesamtschule in Höntrop, vorgehalten werden kann oder ob es noch weitere Möglichkeiten gibt, diejenigen Schüler*innen die kein Gymnasium besuchen, standortnah bzw. wohnortnah zu beschulen.“

Auch CDU und Linke hatten Änderungsanträge für die Schulentwicklungsplanung eingereicht. „Dass endlich eine weitere Gesamtschule in Wattenscheid entstehen soll, begrüßen wir. Allerdings, so Benny Krutschinna (Linke): „Statt eines elften Gymnasiums in den Räumlichkeiten der Gesamtschule Mitte anzusiedeln, muss der Standort erhalten und ausgebaut werden und zusätzlich mindestens eine weitere Wattenscheider Gesamtschule entstehen.“ Wie wichtig die Ausweitung der Plätze ist, würden die jährlichen Anmeldezahlen für die Gesamtschulen zeigen.

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Die CDU hingegen sprach sich dafür aus, das elfte Gymnasium frühzeitiger zu begründen und schlug eine weitere Realschule vor. Die Verwaltung konzentriere sich zu sehr auf Geamtschulen.

Beide Anträge – von Linken und CDU – wurden abgelehnt. Sie würden die Planung der Arbeitsgruppe durcheinander bringen“, so Maria-Christina Hagemeister (SPD) im Schulausschuss.

Bochumer Schulleiterin zeigt sich besorgt

Auch Birgit Müller, Leiterin der Rupert-Neudeck-Schule, hat die Sitzung am Dienstag verfolgt. Sie zeigte sich im Anschluss an die Entscheidung überrascht, hätte mit mehr Diskussion zu dem Thema gerechnet. „Ich frage mich wirklich, wie es in fünf bis sechs Jahren weitergehen soll, nur mit einem Gymnasium an dem Standort“, sagt sie. Für die Kinder, die nicht auf ein Gymnasium gehen, würde das künftig weite Wege bedeuten. Gleichzeitig sagt sie: „Wir sind weiterhin motiviert.“ Solange keine endgültige Entscheidung getroffen ist, mache man weiter.

„Wenn es nur noch das Gymnasium im Südwesten gibt, könnte das in der Tat herausfordernd sein“, so Sascha Dewender, schulpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Man setze auf Diskussionen darüber, welche weitere Schule ergänzend sinnvoll sein könnte. Das sei allerdings keine Sekundarschule, das habe sich in der Vergangenheit gezeigt.

Die finale Entscheidung trifft der Rat

Auch die Frage, was mit den Räumen der Rupert-Neudeck-Schule passieren soll, war Thema in der Ausschusssitzung. Der Vorsitzende Ernst Steinbach (SPD) ordnet ein: „Wir haben im Rahmen der Schulentwicklungsplanung festgestellt, dass wir wachsende Schülerzahlen an den Gymnasien haben.“ Die freigewordenen Kapazitäten könne man dafür nutzen.

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Nach der Vorentscheidung im Schulausschuss geht das Thema nun weiter in Bezirksvertretungen, die Schulkonferenzen und weitere Ausschüsse. Eine finale Entscheidung trifft der Rat, wann – das ist noch nicht bekannt.