Bochum. Birgit Müller ist neue Leiterin einer Bochumer Schule. Warum es bereits am Anfang eine schlechte Nachricht gab und was sie positiv überrascht.

Nach rund einem Jahr ohne Schulleitung hat die Rupert-Neudeck-Schule (RNS) im Bochumer Südwesten eine neue Leiterin. Birgit Müller hat die Position zum Beginn des Schuljahres übernommen. Obwohl sie bereits in den ersten Wochen einen Dämpfer einstecken musste, blickt sie nun positiv in die Zukunft.

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„Ich habe mich gut eingelebt und wurde sehr freundlich aufgenommen“, berichtet die 45-Jährige über ihre ersten Wochen an der Rupert-Neudeck-Schule. Sie hat zuvor, ebenfalls an einer Sekundarschule, in Wetter unterrichtet, war in den vergangenen vier Jahren stellvertretende Schulleiterin.

Sekundarschule in Bochum hat neue Schulleiterin – was macht die Schulform aus?

Eine Sekundarschule vereint die Schulform der Hauptschule und Realschule und umfasst die fünfte bis zehnte Klasse. In Bochum gibt es insgesamt zwei, neben der RNS im Südwesten auch die Nelson-Mandela-Schule in Langendreer.

Nach rund zehn Jahren an der Schule in Wetter hat sich Müller entschieden, einen neuen Schritt zu wagen und hat das Eignungsfeststellungsverfahren zur Schulleitung gemacht. „Meine ehemalige Schule war zu diesem Zeitpunkt gut aufgebaut gewesen, meine eigenen Kinder soweit selbstständig“, berichtet sie.

Gemeinsam mit der Bezirksregierung hat Müller dann geschaut, welche Schule passen könnte. „Mir war es wichtig, wieder an eine Sekundarschule zu gehen.“ Diese biete das Angebot und die Vorzüge einer Gesamtschule bei einer überschaubaren Größe, man kenne die Namen der Kinder und könne diese individuell fördern.

Birgit Müller ist Leiterin der Rupert-Neudeck-Schule.
Birgit Müller ist Leiterin der Rupert-Neudeck-Schule. © FUNKE Foto Services

„Ich war überrascht, wie aktiv die Elternschaft hier ist.“
Birgit Müller - Leiterin der Rupert-Neudeck-Schule

Mittlerweile sei die 45-Jährige gut an der Bochumer Schule angekommen, fühlt sich wohl. „Ich war überrascht, wie aktiv die Elternschaft hier ist und wie sehr sie sich im Förderverein oder in den Gremien engagiert. Das ist total schön.“

WLAN und ein iPad für jedes Kind

Auch dass die Schule digital gut ausgestattet ist – mit iPad für jedes Kind und WLAN – biete viele Möglichkeiten. „Wir nutzen das viel, um Material hochzuladen oder Tafelbilder zur Verfügung zu stellen“, so Müller. Der Unterricht sei so vielfältig, Aufgaben könne man gut auf unterschiedliche Leistungsniveaus der Kinder anpassen. Denn gerade Inklusion sei für die Sonderpädagogin ein essenzielles Thema. „Das gemeinsame Lernen ist mir sehr wichtig“, sagt die Sonderpädagogin. Gerade nach Corona gebe es an vielen Schulen das Problem, dass Schülerinnen und Schülern die Basis fehlt.

Birgit Müller: Zur Person

Birgit Müller (45) lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Herdecke.

Sie ist Sonderpädagogin, hat das Fach Deutsch studiert und unterrichtet außerdem die Fächer Englisch und Hauswirtschaft.

Sie war zuvor stellvertretende Leiterin einer Sekundarschule in Wetter.

Die Zeit an ihrer neuen Schule begann für Müller allerdings mit einem Schock. „Ich war erst ein paar Wochen hier, da kam die Nachricht, dass alle Sekundarschulen in Bochum geschlossen werden sollen“, schildert sie. So sieht es die Schulentwicklungsplanung vor. Auch wenn noch nichts entschieden ist. „Das hat auch im Kollegium für Ängste und Unsicherheit gesorgt.“

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Der Schock sei mittlerweile überwunden. „Solange es keinen Beschluss gibt, machen wir ganz normal weiter“, betont Müller. Die Sekundarschule sei ein wichtiger Bestandteil der Schullandschaft, gerade im Bochumer Südwesten ergänze sie die Theodor-Körner-Schule als Gymnasium perfekt.

Müller hofft auf viele Anmeldungen für die neue Klasse fünf

Müller möchte die Kooperation mit den Grundschulen nun noch weiter verstärkten. „Es ist wichtig, dass wir präsent sind“, verdeutlicht sie. Zum Beispiel beim Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Dahlhausen hätten sich viele Eltern engagiert, auch der Tag der offenen Tür sei gut besucht gewesen. Sie hofft auf viele Anmeldungen für das neue Schuljahr. „Ich wünsche mir mindestens zwei Klassen“, sagt sie.