Bochum. In Bochum fehlen bald viele Plätze an Schulen. Ein Gymnasium und eine Gesamtschule sollen dazukommen, eine andere Schulform abgeschafft werden.
Bochum soll zwei neue Schulen bekommen, ein Gymnasium und eine Gesamtschule. Das ist eines der ersten Ergebnisse der aktuellen Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen. Nun gelangen Details an die Öffentlichkeit. Eine Schulform könnte abgeschafft werden.
Dass zwei neue Schulen gegründet werden sollen, liegt an steigenden Schülerzahlen, die es voraussichtlich noch bis zum Schuljahr 2025/26 geben soll. „Gründe hierfür liegen in der Zuwanderung, aber auch darin, dass viele der umgesetzten familienpolitischen Maßnahmen zwischenzeitlich greifen“, hieß es vor einiger Zeit aus der Stadtverwaltung. Betroffen sind – logischerweise – zuerst die Grundschulen.
- Seit 2006 wurde in Bochum jede fünfte Grundschule geschlossen. Nun gibt es allerdings wieder mehr Kinder. Wie das Problem gelöst werden soll.
- Die Zahl der Grundschüler wird in Bochum in den kommenden Jahren steigen, der aktuelle Platz ist nicht ausreichend. Deshalb steuert die Stadt nach.
Mehr Schüler an Gymnasien, Real- und Gesamtschulen – einer Schulform droht das Ende
Um eine Lösung zu finden und einen Platz für alle Kinder zu haben, hat sich in Bochum vor etwa zwei Jahren eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit den Grundschulen beschäftigt. Schulscharf wurde darin die Entwicklung der kommenden Jahre analysiert, in ihr sitzen neben Mitgliedern des Schulausschusses auch Vertreter von Gewerkschaften, Schulamt, Kommunalem Integrationszentrum sowie Schulleiterinnen und Schulleitern. Vergangene Woche hat dann erstmals eine Arbeitsgruppe für die weiterführenden Schulen getagt.
Dabei habe die Stadtverwaltung ihre aktuellen Ideen bezüglich der Zukunft der weiterführenden Schulen vorgestellt. Das teilt Maria Hagemeister, schulpolitische Sprecherin der SPD im Rat, mit.
„Laut Hochrechnung der Verwaltung wird die Nachfrage bei Hauptschulen etwa auf gleichem Niveau sein und bei Sekundarschulen leicht sinken. Die Nachfrage im Bereich der Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien wird weiter steigen, was bedeutet, dass wir dauerhafte bauliche Lösungen benötigen, damit auch alle Kinder einen Schulplatz bekommen“, fasst Hagemeister zusammen.
Die Prognose der Stadt in Zahlen: Im Schuljahr 2035/36 wird es voraussichtlich 32 Hauptschulklassen geben, momentan sind es 34. Die Zahl der Sekundarschulklassen werde demnach von 30 auf 24 fallen. Anstiege gibt es bei Realschulen (118 auf 132), Gesamtschulen (240 auf 270) und Gymnasien (347 auf 456).
Konkret hat die Verwaltung mehrere Vorschläge: Im Bereich der Hauptschulen solle sich nichts ändern, das Andocken eines Hauptschulbildungsgangs an eine Realschule sei hingegen nicht möglich. Da die Nachfrage bei Sekundarschulen sinkt und es im Regierungsbezirk kaum noch welche gebe, wird diese Schulform auch in Bochum nicht fortgeführt.
Ein elftes Gymnasium soll in die Räume der Gesamtschule Bochum-Mitte ziehen
Dafür solle die Gesamtschule Bochum-Mitte sechszügig und dafür in ein noch zu bauendes Gebäude verlagert werden, eine weitere Gesamtschule solle gebaut werden. In das ehemalige Gebäude der Gesamtschule Bochum-Mitte solle ein elftes Gymnasium ziehen. Diese Pläne würden dazu führen, dass keine Schule in Bochum siebenzügig werden muss.
Auch das Gebäude der ehemaligen Hans-Böckler-Schule solle zudem saniert und dann von den Innenstadtgymnasien genutzt werden. Denn auch hier fehlt durch den Wechsel von G8 zu G9 Raum, weil bald wieder neun Jahrgangsstufen pro Gymnasium unterrichtet werden.
Wann Beschlüsse zu diesen Ideen gefasst werden, steht bisher noch nicht fest. Es handle sich um erste Erkenntnisse, die den Mitgliedern der Arbeitsgruppe mitgeteilt wurden – und nicht um konkrete Pläne, heißt es auf Nachfrage aus der Pressestelle der Stadt Bochum.