Bochum. Hans-Jörg Hausberg möchte kürzertreten und bereitet seinen Rückzug aus dem „Hopfengarten“ vor. Was Gäste in Bochum-Weitmar künftig erwarten soll.

Der Hopfengarten gilt in Weitmar als Institution: Seit der Neueröffnung Ende 2018 bringt Hans-Jörg Hausberg mit seinem Essen und guter Laune die Nachbarschaft zusammen. Ob zu einem Bier nach Feierabend, guter Hausmannskost oder Festivitäten wie Kommunion und Geburtstag – die Nachbarschaft versammelt sich oft und gerne in der Hattinger Straße 237.

Als das Lokal im November 2018 nach fast drei Jahren Sanierung endlich öffnete, wurde das Personal laut Hausberg geradezu überrannt. „Da habe ich kurz überlegt, ob wir einen Türsteher brauchen“, erinnert sich der Inhaber zurück. Stattdessen haben alle gemeinschaftlich zusammengehalten und die Gäste schließlich sogar ihre eigenen Gläser gespült.

Pächterwechsel geplant, aber im Hopfengarten soll alles beim Alten bleiben

Mittlerweile weiß das Lokal mit dem Andrang umzugehen, längst hat sich der Hopfengarten als Anlaufpunkt für die Nachbarschaft etabliert. Dass das zukünftig so bleibt, ist dem Inhaber besonders wichtig. Auch wenn er irgendwann einen Schritt zurücktreten und die Zügel loslassen möchte.

Blick in Hopfengarten: Das Lokal an der Hattinger Straße ist in Bochum-Weitmar eine Institution.
Blick in Hopfengarten: Das Lokal an der Hattinger Straße ist in Bochum-Weitmar eine Institution. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Wann dieser Zeitpunkt kommen wird, steht aktuell noch in den Sternen. Klar ist: Ab Mai sucht Hausberg gemeinsam mit der Moritz Fiege Brauerei, dem Verpächter des Hopfengartens, einen Nachfolger. Was nicht bedeutet, dass der Koch in Eile wäre. „Ob Mitte oder Ende 2024, spielt für mich letztlich keine Rolle“, so der Gastronom.

Bochumer Wirt Hausberg sagt: „Das Objekt liegt mir sehr am Herzen“

Hauptsache, der neue Pächter passt rein und es entsteht ein sanfter Übergang, von dem die Kundschaft kaum etwas bemerkt. „Das Objekt liegt mir sehr am Herzen, mir ist wichtig, dass es in diesem Rahmen weitergeführt wird“, so der Inhaber. Für ihn bedeutet das: Vom Stil bis hin zum Personal bleibt alles beim alten.

Hausberg möchte sich nur langsam aus dem Geschäft zurückziehen. Schon jetzt fängt er an, umzustrukturieren. Auf diese Art möchte er seinem Team ermöglichen, sich zu verselbstständigen. „Wenn ich irgendwann zurücktrete, soll es weder für meine Gäste noch für das Personal wie ein Schlag kommen“, so Hausberg. Vorerst möchte er auch nicht komplett zurücktreten: „Ich möchte noch ein bisschen arbeiten.“

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Wer jetzt im Hopfengarten reserviert, soll sich darauf auch verlassen können

Als Anlass für den geplanten Pächterwechsel nennt Hausberg private Gründe. Ende letzten Jahres habe sich die Idee zusammen mit der Moritz Fiege Brauerei ergeben, zu Mai 2024 einen neuen Pächter zu suchen. Den neuen Pächter möchte der Koch am liebsten zunächst eine Weile begleiten, um sicherzugehen, dass er den Hopfengarten in gute Hände gibt.

Damals haben wir das Lokal mit großer Liebe zum Detail neu hergerichtet, den Pächterwechsel wollen wir heute ebenso bedacht durchführen.
Carla Fiege, Geschäftsführerin der Moritz Fiege Brauerei

Auf diese Art sollen auch Termine und Reservierungen vom Nachfolger einfach übernommen werden. „Das, was wir jetzt zur Reservierung geben, hat Bestand“, sagt er. Schließlich sollen sich seine Gäste weiterhin auf den Hopfengarten verlassen können.

Fiege-Brauerei verpachtet den Hopfengarten an den Wirt

Die Moritz-Fiege-Brauerei, die das Lokal seit 2018 an Hausberg verpachtet, bestärkt den Gastronom in seinem Vorhaben. „Der Stil des Hauses soll weiter bestehen“, bekräftigt Geschäftsführerin Carla Fiege. „Schon damals haben wir das Lokal mit großer Liebe zum Detail neu hergerichtet, den Pächterwechsel wollen wir heute ebenso bedacht durchführen.“

Hans-Jörg Hausberg und Carla Fiege unterstützen einander in dem Vorhaben, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
Hans-Jörg Hausberg und Carla Fiege unterstützen einander in dem Vorhaben, einen geeigneten Nachfolger zu finden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Vor Weihnachten hätten sie die Anzeige für das Lokal online geschaltet, einige Anfragen seien seither schon eingegangen. Nun müssten sie die Anfragen in Ruhe sichten und schließlich einen geeigneten Nachfolger auswählen. „Die Hauptsache ist, dass es für alle passt und die Türen offen bleiben“, sagt Hausberg.