Bochum. Das ehemalige Opel-Werk in Bochum gilt als Hightech-Standort mit Jobs der Zukunft. Aber hält Mark 51/7, was es verspricht? Eine Analyse.
Als Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus vermarktet Bochum das ehemalige Opel-Werk in Bochum-Laer. Tatsächlich gehört auch eine gehörige Portion Logistik dazu.
DHL verbraucht allein gut ein Drittel der Bochumer Fläche
32 Prozent der verkauften Gewerbefläche nimmt allein das Megapaketzentrum von DHL ein. 700 Beschäftigte arbeiten dort. Auf den restlichen 68 Prozent Fläche sollen es mal 9300 Mitarbeiter sein.
Ein Missverhältnis, das die früheren Kritiker der DHL-Ansiedlung in ihrer Meinung bestätigt, dass Logistik keine attraktive Flächenverwendung für eine Kommune ist. Aber, so die Befürworter der Ansiedlung: Ohne DHL wäre der rasante Umbau vom Autowerk zum modernen Campus niemals möglich gewesen. Die Ansiedlung hat den Stein im ehemaligen Opel-Werk erst so richtig ins Rollen gebracht. Und: Sie schaffe auch Arbeit im mittleren und unteren Lohnsegment, die ebenso wie hoch qualifizierte Arbeitsplätze nötig seien.
Forschung und Wissenschaft: 21 Prozent
Platz zwei im Ranking der Flächenverwendung nimmt der Bereich Forschung und Wissenschaft ein: 21 Prozent des Areals sind hierfür vorgesehen: angefangen von Einrichtungen der Ruhr-Uni bis zum Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre (MPI). Dahinter entfallen nach Angaben der Bochum Wirtschaftsentwicklung (WEG) auf Verwaltung und Büro 20 Prozent der Flächen, so etwa für die Beschäftigten der Viactiv Krankenkasse und die Mitarbeiter des Babymarkts.
15 Prozent entfallen auf Produktionsstätten. Im Wesentlichen ist damit die Immobilie des tschechischen Immobilienentwicklers Accolade gemeint, der seine Fläche an den Eisenbahnzulieferer Faiveley Transports vermietet hat. Voraussichtlich wird sich dort allerdings im kommenden Jahr ein anderes Unternehmen niederlassen, da Faiveley Ende 2023 seine Produktion in Bochum einstellt. Vier Prozent entfallen auf technische Dienstleistungen.
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Landmarken ist mit einem Flächenanteil von 15 Prozent ein großer Player
Dabei entpuppen sich einige Unternehmen auf Mark 51/7 als besonders große Player. Der Größte ist DHL mit seinem Flächenanteil von 32 Prozent. Dahinter spielen als Entwickler vor allem die Landmarken AG aus Aachen mit einem Flächenanteil von 15 Prozent und die Dortmunder Harpen-Gruppe (9 Prozent) wichtige Rollen.
Knapp zehn Jahre nach ihrer Gründung muss sich derweil die Bochum Perspektive allmählich Gedanken über ihre Zukunft machen. Notwendig war sie, um die Zeit nach Opel – vor allem im früheren Werk I in Laer – neu zu gestalten. Diese Zeit läuft nun ab. Welche Perspektive die Bochum Perspektive selbst nun hat, möglicherweise bei der Entwicklung anderer Projekte in der Stadt, bleibt vorerst offen. „Über weitere Aktivitäten der Gesellschaft wird in 2025 entschieden“, sagt WEG-Sprecherin Stefanie Bersin.