Bochum. Das Revier-Derby zwischen Bochum und dem BVB ist auch für die Polizei ein besonderes Spiel. Denn es gab auch schon mal eine Massenschlägerei.
Erstes Heimspiel des VfL Bochum in dieser Bundesliga-Saison und dann gleich gegen den Nachbarn aus Dortmund: Das ist auch für die Polizei kein ganz normaler Einsatz. „Das Polizeipräsidium ist besonders auf das Revier-Derby vorbereitet und mit entsprechenden Einsatzkräften vor Ort“, sagt Polizeisprecher Marco Bischoff der WAZ.
Das Spiel wird am Samstag (26.) um 15.30 Uhr angepfiffen. Das Ruhrstadion ist ausverkauft. Hinweise, dass es zu Randale unter einzelnen rivalisierenden Fangruppen kommen könnte, sollen nicht vorliegen. „Wir hoffen auf eine friedliche Veranstaltung und dass sich die Fans sportlich verhalten“, so Bischoff.
Mehrere gewaltbereite Fußballfans gingen nach dem Derby aufeinander los
Auch interessant
Das war in jüngerer Vergangenheit aber nicht immer so. Am 11. Dezember 2021, wenige Stunden nach einem 1:1 zwischen dem VfL und dem BVB, trafen sich rund 300 Hooligans gegen 21 Uhr auf einem Privatparkplatz des Kemnader Stausees in der Nähe der Straße Blumenau. Dort gingen sie gewaltsam aufeinander los. Per Handy sollen sie sich zuvor verabredet haben, möglicherweise schon vor dem Spiel. Im Internet kursiert ein Video, das die Schlägerei zeigen soll.
Auch interessant
Als die Polizei eintraf, waren die meisten Hooligans schon wieder weg. Allerdings startete die Staatsanwaltschaft später eine große Razzia: Am frühen Morgen des 6. April 2022 durchsuchten Polizeikräfte insgesamt 49 Wohnungen in NRW, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Einsatzkräfte stellten umfangreiches Beweismaterial sicher: Smartphones, Tablets und andere tatrelevante Dokumente, Messer, Baseballschläger sowie etliche „Passivbewaffnung“. Damit sind zum Beispiel Quarzhandschuhe und Beißschienen gemeint, wie sie Boxer im Wettkampf tragen.
Einigen Beschuldigten droht ein Strafprozess in Bochum
Einige Beschuldigte sind bereits wegen früherer Gewaltdelikte verurteilt worden. Gegen mehr als 100 Tatverdächtige wurde oder wird von Bochum aus noch ermittelt. Einige Ermittlungen sind bereits abgeschlossen. Den Beschuldigten drohen Strafprozesse.