Bochum. Ungewöhnlich früh beginnt das Orchester Anfang März mit den beliebten Stadtteilkonzerten. Diesmal geht die Tour von Stiepel bis Langendreer.

Darauf warten viele wie auf den Weihnachtsmann: Die Bochumer Symphoniker starten Anfang März wieder mit ihrer schwungvollen Tour durch die Stadtteile. Seit beinahe 30 Jahren erfreuen sich die Gratis-Konzerte beim Publikum großer Beliebtheit. Ob in Kirchen, Theatern oder in kleineren Veranstaltungssälen: Selten begegnet man den Mitgliedern des Orchesters so ungezwungen wie hier.

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Bochumer Symphoniker starten Tour durch die Stadtteile

In diesem Jahr fallen die Stadtteilkonzerte allerdings etwas kleiner aus: Nur vier (statt üblicherweise sieben bis acht) Auftritte sind geplant, dazu kommen zwei Konzerte in Seniorenheimen. Auch die Jahreszeit ist eher ungewöhnlich, denn meistens startet die Konzertreihe erst im Frühsommer. „Das liegt einfach daran, dass das Orchester in dieser Spielzeit schon sehr gut ausgelastet ist“, berichtet der Kontrabassist Klaus Heimbucher, die die Reihe seit vielen Jahren organisiert. Ende Mai steht für die „Bosy“ zudem eine Gastspielreise nach Rotterdam und Brügge auf dem Plan.

Zwei Auftritte in Seniorenheimen

Bei den Stadtteilkonzerten stehen auch zwei Auftritte in Seniorenheimen an: Das Salonquartett „Da Capo“ musiziert am Donnerstag, 2. März, um 16 Uhr im Haus am Luthergarten (Kemnader Straße 131). Das große Salonorchester spielt am Freitag, 3. März, um 16 Uhr im Jochen-Klepper-Haus (Bergener Straße 235).

Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Spenden gehen an die teilnehmenden Einrichtungen. Alle Infos: bosy-vor-ort.de

Was manche Besucher vielleicht auch etwas unterschätzen: Die Stadtteilkonzerte zu spielen, ist für die Musikerinnen und Musiker durchaus mit Arbeit verbunden. „Wir stellen uns da nicht einfach hin und spielen das an einem Stück. Oft stecken stundenlange Proben dahinter.“ Heimbucher vergleicht das gern mit dem Job eines Feuerwerkers: „Da sieht man auch nur die wenigen Minuten, in denen das Feuerwerk brennt, und vergisst manchmal etwas die langwierige Vorbereitung.“

Zum Auftakt geht es erstmals in den Kunstbunker

Trotz allem freuen sich die Symphoniker auf ihre traditionsreiche Stadtteiltour, die deutschlandweit einmalig sein dürfte. Für jedes Konzert bildet das Orchester kleine Gruppen, die Programme werden jeweils ortsspezifisch ausgewählt. So werden die „Bosy“ zum Auftakt am Donnerstag, 2. März, um 19.30 Uhr erstmals im Kunstbunker (Baarestraße 68) in Stahlhausen zu Gast sein. „Neue Orte sind immer spannend“, so Heimbucher.

Als eine Besonderheit wird ein Stück für eine Marimba erklingen, die Solo-Pauker Guido Pauss spielen wird. Daneben gibt es Stücke etwa von Ludwig van Beethoven, Antonin Dvorak und Gioachino Rossini. Es spielt das Art-Tone Trio. Beim Konzert am Freitag, 3. März, um 19.30 Uhr in der Stiepeler Dorfkirche (Brockhauser Straße 72a) gibt es klassische Werke aus dem Barock und zeitgenössische Stücke etwa von Michael Nyman.

Kontrabassist Klaus Heimbucher organisiert die Stadtteilkonzerte seit vielen Jahren.
Kontrabassist Klaus Heimbucher organisiert die Stadtteilkonzerte seit vielen Jahren. © Bochumer Symphoniker | Noemi Kreklau

Seit bald 30 Jahren sind die Stadtteilkonzerte eine feste Tradition

Nach längerer Zeit gastieren die Symphoniker am Samstag, 4. März, um 19.30 Uhr in der Kunstwerkstatt (Wattenscheider Hellweg 9). Mit dabei ist das Viktoria-Quartett, es erklingen Werke von Haydn, Brahms und Beethoven. Ihren krönenden Abschluss erlebt die Konzertreihe am Sonntag, 5. März, um 19.30 Uhr in der Christuskirche in Langendreer (Alte Bahnhofstraße 30). Das achtköpfige Ensemble „Fiddletüüt“ lädt die Zuschauer zu einer musikalischen Europareise ein, die von „Le Grand Tango“ von Astor Piazzolla bis zu Stücken von Telemann und Dvorak führt. „Das wird richtig munter und kurzweilig“, verspricht Heimbucher.

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Die Stadtteilkonzerte werden von den Mitgliedern der Symphonikern seit bald 30 Jahren eigenständig mit viel Herzblut organisiert. „Es gibt auch viele junge Kollegen, die gerne mitmachen und sich im Vorbereitungsteam engagieren, was uns natürlich total freut“, sagt Heimbucher. So scheint die Zukunft dieser besonderen Reihe bis auf Weiteres gesichert.