Bochum. Nach zwei Jahren Pause kann die beliebte Konzertreihe endlich wieder beginnen. Geplant sind sieben Auftritte in fünf Tagen. Eintritt frei!

Zwei lange Jahre lang mussten sie still sitzen, jetzt geht es endlich wieder los: Die Bochumer Symphoniker starten am Montag, 30. Mai, mit ihrer Tour durch die Stadtteile. Sieben Konzerte in fünf Tagen sind geplant: von Hofstede bis Oberdahlhausen. „Wir freuen uns richtig, die Pause war schließlich lang genug“, sagt Klaus Heimbucher, Kontrabassist bei den Symphonikern, der die beliebte Reihe seit vielen Jahren organisiert.

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Stadtteilkonzerte der Bochumer Symphoniker starten am Montag

Wer eines der Konzerte in seinem Sprengel bei freiem Eintritt besuchen möchte, weiß vielleicht gar nicht, welch großes Glück dies ist. Denn: „Ich kenne deutschlandweit kein anderes Orchester, das so etwas anbietet“, sagt Heimbucher. Die Stadtteilkonzerte werden nicht aus der Chefetage heraus organisiert, sondern von den Mitgliedern des Orchesters eigenständig geplant und durchgeführt. „Die Programme, die Auswahl der Spielorte und auch die Organisation drumherum übernehmen wir selbst. Sogar die Gestaltung unserer Homepage wird von einem Kollegen betreut.“

Hier finden die Konzerte statt

Die Stadtteilkonzerte finden statt: Am Montag, 30. Mai, im Erich-Brühmann-Haus (Kreyenfeldstraße 36) in Werne. Am Dienstag, 31. Mai, in der Kirche St. Nikolaus von Flüe (Dorstener Straße 368) in Hofstede.

Am Mittwoch, 1. Juni, in der St. Engelbert-Kirche (Kassenberger Straße 94) in Oberdahlhausen sowie erstmals im Zeitmaul-Theater (Imbuschplatz 11) in der Innenstadt.

Am Donnerstag, 2. Juni, im Matthäushaus (Matthäusstraße 5) in Weitmar sowie in der Heilig Kreuz Kirche (Castroper Straße 239) in Grumme.

Das letzte Konzert steigt am Freitag, 3. Juni, in der Kapelle des St. Josef-Hospitals (Gudrunstraße 56) in Mitte.

Beginn: jeweils 19.30 Uhr. Eintritt frei. Es werden Spenden gesammelt, die Gastgeber bestimmen den jeweiligen Verwendungszweck. Info: bosy-vor-ort.de

Dabei ist natürlich nicht das komplette, über 80-köpfige Orchester in den Stadtteilen unterwegs. Das wäre in den teils recht kleinen Sälen, Kirchen und Kapellen, in denen die Konzerte stattfinden, auch nur schwer möglich. „Wir bilden für jedes Konzert kleine Gruppen, die meist aus etwa acht bis 15 Musikerinnen und Musikern bestehen“, sagt Heimbucher. Ebenso bunt sind die Stücke, die zur Aufführung gebracht werden: „Das geht quer durch die Jahrhunderte“, so Heimbucher. „Vom Oboensolo bis zum großen Mozart-Stück ist alles vertreten.“

Beliebte Konzertreihe hat eine lange Tradition

Die Stadtteilkonzerte der Symphoniker blicken auf eine lange Tradition zurück. Bereits im Jahr 1994 fanden die ersten statt: „Damals kam das Publikum noch nicht so selbstverständlich zu uns wie heute. Wir mussten sie schon zu Hause abholen.“ Mit Unterstützung des BoSy-Freundeskreises wurde daraus schließlich eine eigene Reihe, die fast jedes Jahr stattfand, bis die Corona-Pandemie ab März 2020 entschieden dagegen war.

Klaus Heimbucher, Kontrabassist der Bochumer Symphoniker, organisiert die Stadtteilkonzerte seit vielen Jahren.
Klaus Heimbucher, Kontrabassist der Bochumer Symphoniker, organisiert die Stadtteilkonzerte seit vielen Jahren. © Bochumer Symphoniker | Noemi Kreklau

„Das war echt bitter“, erinnert sich Heimbucher. „Die Kammermusik-Ensembles hatten geprobt, die Plakate waren aufgehängt, und wir waren voller Vorfreude auf die Begegnungen vor Ort. Kurz darauf mussten wir alles absagen.“

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Schöne Gespräche bei Salzstangen und Apfelschorle

Die Begegnungen mit dem Publikum stehen damals wie heute im Mittelpunkt. Oft kommt es vor, dass die Musiker und die Zuhörer nach den Konzerten noch ein Gläschen zusammen trinken und miteinander ins Gespräch kommen. „Manche Gastgeber pflegen das richtig und stellen extra kleine Schnittchen bereit, aber das muss gar nicht unbedingt sein“, meint Heimbucher. „Die schönsten Gespräche hatten wir bei Salzstangen und Apfelschorle.“