Bochum. Der Roman „Der Trafikant“ von Robert Seethaler wird in vielen Oberstufen diskutiert. Ende Februar kommt der Bestseller in Bochum auf die Bühne.
Mit vielen schönen Plänen startet das Prinz-Regent-Theater in Bochum ins Frühjahr – wobei langfristige Planungen in diesen unsicheren Zeiten für eine kleine Off-Bühne eine heikle Sache sind. „Wir schauen gerade nur von Monat zu Monat und fragen uns immer wieder aufs Neue: Worauf hat das Publikum Lust?“, sagt Theaterleiter Hans Dreher.
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Prinz-Regent-Theater Bochum meldet viele gutbesuchte Vorstellungen
Seit dem Ende der meisten Corona-Einschränkungen sind die Reihen im Prinz-Regent-Theater wieder wesentlich voller besetzt als zuvor. „Im November und Dezember haben wir einen deutlichen Anstieg der Zuschauerzahlen erlebt und waren auch mehrfach ausverkauft“, meint Geschäftsführerin Anne Rockenfeller. „Im Januar sind die Zahlen dann schon wieder rückläufig.“
Vorstellungen mit „Preisdeckel“
Ein neues Sparmodell bietet das Prinz-Regent-Theater (Prinz-Regent-Straße 50-60) seit diesem Jahr an: den sogenannten „Preisdeckel-Tag“. Bei einer Aufführung pro Monat gelten vergünstigte Eintrittspreise von 10 Euro, ermäßigt 5 Euro (statt regulär 18, erm. 10 Euro).
Die nächste Vorstellung mit Preisdeckel ist „Der Reichsbürger“ am Samstag, 4. Februar, um 19.30 Uhr. Karten und Infos unter 0234 771117 und prinzregenttheater.de
Woher das derzeit eher sprunghafte und damit schwer zu kalkulierende Verhalten des Publikums kommt, sei nicht leicht zu erklären: „Für manche sind es die Preise, andere haben Angst vor Ansteckung. Dabei scheint die Lust der Menschen aufs Theater aber wieder groß zu sein.“ Aufführungen wie der „Tatortreiniger“ und das fulminante Solo „Dädalus und Ikarus“ mit Roland Riebeling erfreuen sich großer Nachfrage. „Auch die Lesungen der Literarischen Gesellschaft werden gut angenommen.“
Bestseller „Der Trafikant“ kommt Ende Februar auf die Bühne
Die erste Premiere im neuen Jahr ist die Adaption eines Romans, der als Abiturstoff im Deutschunterricht gerade hoch im Kurs steht: „Der Trafikant“ von Robert Seethaler kommt am Sonntag, 26. Februar, um 18 Uhr auf die Bühne. „Das ist unser Versuch, nach Corona auch den Gymnasien mal wieder die Hand zu reichen“, sagt Hans Dreher. Der Roman spielt im Wien der 1930er Jahre kurz vor der Machtergreifung der Nazis. „Das ist super geschrieben und geschichtlich, aber auch emotional eine ziemliche Wucht.“
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Zwar gibt es von „Der Trafikant“ bereits mehrere Bühnenversionen, doch Dreher möchte die Geschichte bewusst als szenische Lesung erzählen. „Das wird deshalb aber kein eintöniger oder monotoner Abend, sondern eine aufwendige Einrichtung mit Musik, Licht und viel Video“, verspricht der Regisseur. Die Schauspieler Matthias Hecht, Sina Ebell und Helge Salnikau teilen sich die Rollen.
Zwei Theaterklassiker zum Preis von einem
Am 10. März wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theaterzentrum der Folkwang-Uni fortgesetzt. Diesmal werden sich zwei junge Studenten des Studiengangs Regie mit eigenen Aufführungen vorstellen.
Das Besondere: Beide Stücke werden als Doppelabend direkt hintereinander gespielt – und das Unternehmen klingt wagemutig: Zunächst kommt die Tragödie „Orestes“ nach Euripides auf die Bühne, im Anschluss folgt mit „Dantons Tod“ von Georg Büchner ein echter Klassiker. Jeder Teil soll nicht länger als etwa eine Stunde dauern und wird daher vermutlich kräftig eingedampft.
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Launiger Liederabend zum Thema Geld
Einen Liederabend plant das Prinz-Regent-Theater gegen Ende April: Gemeinsam mit dem Musiker Christoph Iacono und einer noch nicht bekannten Schauspielerin bringt Hans Dreher eine launige Aufführung rund um das ewige Thema „Geld“ heraus. „Die Idee haben wir schon lange“, sagt Dreher. „Es gibt unglaublich viele Lieder, die sich mit Geld beschäftigen.“ Um die Vorzüge, aber auch um die Schattenseiten von Piepen, Flöhen und Mäusen soll es an dem Abend gehen, der einigen Unterhaltungswert verspricht.