Bochum. Für „Mission Ulja Funk“ wird Regisseurin Barbara Kronenberg gefeiert. Jetzt stellt sie das sympathische Abenteuer im Union-Kino in Bochum vor.

Was passiert, wenn ein kleiner Asteroid auf die Erde zurast? Die liebenswerte Familienkomödie „Mission Ulja Funk“ startet in dieser Woche bundesweit in den Kinos – und erlebt am Donnerstag, 12. Januar, eine besondere Benefizvorstellung im Union-Kino in Bochum. Auf die Leinwand gebracht wird das turbulente Abenteuer von der Bochumer Filmemacherin Barbara Kronenberg, die damit ihr Spielfilmdebüt gibt.

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Filmemacherin aus Bochum gibt Kinodebüt

Wie haben Sie Ihre Liebe fürs Filmemachen entdeckt?

Barbara Kronenberg: Die ist erst langsam gewachsen. Groß geworden bin ich im schönen Stadtteil Laer mit Blick auf den Kamin vom Opel-Werk 1. Ich bin zur Goethe-Schule gegangen, in der Fronleichnamsgemeinde war ich Messdienerin. Fernsehen und Kino haben mich schon immer interessiert, aber dass ich dies einmal hauptberuflich machen würde, war mir lange gar nicht klar. Eigentlich war ich mehr am Theater interessiert und habe auch eine Weile überlegt, Schauspielerin zu werden.

Benefizvorstellung im Union-Kino

„Mission Ulja Funk“ ist bei einer Benefizvorstellung am Donnerstag, 12. Januar, um 19.30 Uhr im Union-Kino (Kortumstraße 16) zu sehen. Die Ticket-Erlöse kommen dem Hospiz St. Hildegard zugute. Der Film läuft dort ab Donnerstag auch regulär im Programm.

Neben Regisseurin Barbara Kronenberg sind auch die Schauspielerin Martina Eitner-Acheampong und die Hauptdarstellerin Romy Lou Janinhoff dabei. Im Anschluss gibt es ein Filmgespräch. Karten (15 Euro): 0234 3389103 und kino-bochum.de

Beruflich haben Sie dann einige Haken geschlagen.

Nach dem Abitur habe ich quasi versehentlich eine Ausbildung zur Softwareentwicklerin begonnen und wäre dabei vor Langeweile fast gestorben. Rückblickend war das keine schlechte Zeit, denn der Job ist weitaus kreativer als man denkt. Aber dauernd im Büro zu sitzen, ist einfach nicht mein Ding. Ich habe dann einen Bachelor in Medienproduktion in Lemgo gemacht und anschließend Drehbuch und Regie in Köln studiert. Mein Abschlussfilm „Die Ballade von Ella Plumhoff“ lief auf vielen Festivals. „Mission Ulja Funk“ ist jetzt mein erster abendfüllender Spielfilm, den ich auch selbst geschrieben habe.

Filme von Loriot liebt die Regisseurin besonders

Haben Sie Vorbilder?

Grundsätzlich mag ich Komödien. Als meinen Auftrag sehe ich es immer an, die Leute zu unterhalten. Dabei ist es ein totales Missverständnis, dass Kinderfilme nur von Kindern angeschaut werden sollten. An gut gemachten Kinderfilmen haben auch Erwachsene ihren Spaß. Ich war immer ein großer Fan von Wes Anderson und Todd Solondz – und von Loriot. Seine Filme kann man hundert Mal sehen und entdeckt doch immer wieder etwas Neues.

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Wie schwer ist es, als junge Filmemacherin in der Branche Fuß zu fassen?

Es braucht einen langen Atem. Man muss lernen, auch nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Und es gehört eine Menge Glück dazu: In meinem Fall war es eine wunderbare Produzentin, die an mich glaubt und mir meinen ersten Film ermöglicht hat. Etwas Talent kann natürlich auch nicht schaden.

Mit „Mission Ulja Funk“ drehte die Bochumer Filmemacherin Barbara Kronenberg ihren ersten abendfüllenden Spielfilm, den sie auch selber schrieb.
Mit „Mission Ulja Funk“ drehte die Bochumer Filmemacherin Barbara Kronenberg ihren ersten abendfüllenden Spielfilm, den sie auch selber schrieb. © Kronenberg

Mehrmonatiger Drehstopp wegen Corona

Wovon erzählten Sie in „Mission Ulja Funk“?

Das ist die Geschichte der zwölfjährigen Ulja, die intelligent und etwas eigensinnig ist. Hauptfiguren mit Ecken und Kanten mag ich besonders. Ulja hat großes Interesse für die Wissenschaft. Sie entdeckt einen kleinen Asteroiden, der in wenigen Tagen auf die Erde fallen wird, und setzt alles daran, den Einschlag selbst zu sehen. Also heuert sie ihren Klassenkameraden Henk an, mit ihr nach Belarus zu fahren – sehr zur Sorge ihrer streng religiösen Oma. So beginnt eine aufregende Reise quer durch Polen…

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Wie liefen die Dreharbeiten?

Die erste Idee zum Film hatte ich 2016, drei Jahre später begannen die Dreharbeiten, abgedreht haben wir den Film im Sommer 2020. Wegen der Corona-Pandemie hatten wir einen mehrmonatigen Drehstopp, was zur Folge hatte, dass unsere junge Hauptdarstellerin Romy Lou Janinhoff währenddessen etwa zehn Zentimeter gewachsen ist. Der Film lief vor zwei Jahren bei der Berlinale, die Reaktionen waren überaus positiv. Wir gehen jetzt auf Kinotour etwa nach Berlin, Leipzig und Oberhausen – und ich freue mich sehr auf das Heimspiel im Union-Kino.