Bochum. Der nächste Meilenstein im früheren Opel-Werk in Bochum: Die Hauptachse ist fertiggestellt. Demnächst fahrt auch die Straßenbahn dorthin.

„Nächster Halt, O-Werk“. Diese Ansage in einer Straßenbahn der Bogestra wird bald Wirklichkeit. Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Januar 2023 nimmt das Verkehrsunternehmen die Verlängerung der Linie 302 auf das Gelände des früheren Opel-Werks Mark 51/7 in Laer in Betrieb.

Hauptachse Suttner-Nobel-Allee ist fertiggestellt

Bislang endet die 302 an der Haltestelle Laer Mitte auf der Wittener Straße. Künftig wird sie an der Einfahrt zum Wissenschafts- und Wirtschaftspark einbiegen und auf der vor einigen Tagen fertiggestellten Suttner-Nobel-Allee noch einige Hundert Meter weiter in Richtung frühere Opel-Verwaltung, dem heutigen O-Werk, fahren.

Und allmählich dürfte der Bedarf für dieses neue Nahverkehrsangebot auch da sein. Neben den mehr als 600 Beschäftigten des DHL-Megapaketzentrum und einigen Hundert Beschäftigten von Babymarkt und Ruhr-Uni im O-Werk werden vom kommenden Jahr an weitere etwa 1000 Beschäftigte auf dem Areal arbeiten. Der O-Werk-Campus gegenüber dem O-Werk, beide in Besitz der Aachener Landmarken AG, ist fertiggestellt. Nach und nach ziehen dort nun mehr als 600 Beschäftigte der Krankenkasse Viactiv ein, die bislang in Bochum an der Universitätsstraße ihren Sitz hatte. Außerdem beziehen die beiden IT-Start-up-Unternehmen Physec und VMray ihre Büros. Etwa 2000 potenzielle Fahrgäste gibt es also bereits auf dem Areal. Um ein Vielfaches mehr werden es sein, wenn alle Unternehmen und Einrichtungen ihren Sitz auf Mark 51/7 bezogen haben.

Bochumer können erstmals das Innovationsquartier durchqueren

Aber nicht nur die Verlängerung der 302 ist ein Meilenstein in der Stadtentwicklung Bochums. Wegweisend ist auch die Fertigstellung der Suttner-Nobel-Allee. Die Hauptachse auf dem Areal, das früher als Opel-Werk noch ein abgeschlossenes Gelände war, verbindet den Tsukuba-Ring, ehemals Opel-Ring, im Westen und die Wittener Straße im Osten. Erstmals können Bochumerinnen und Bochumer das Innovationsquartier anfahren und durchqueren. Parallel zur Straße verläuft die Straßenbahnstrecke.

Nach fünf Jahren und drei Bauabschnitten liegt die Fertigstellung im vorgegebenen Zeitplan, so die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG). „Wir sind sehr stolz, dass wir dieses Meilenstein-Projekt in diesen schwierigen Zeiten planmäßig abschließen konnten. Die neue Straße entlastet auch den Baustellenverkehr rund um die Dannenbaumstraße“, so Ralf Meyer, Geschäftsführer von WEG und Bochum Perspektive.

Erinnerung an Friedenskämpferin und Forscher

Nach weit mehr als 100 Jahren mit Zechenbetrieb und Opel-Produktion verbindet die Suttner-Nobel-Allee die Stadtteile Altenbochum-Steinkuhl und Laer. Der Name Suttner-Nobel-Allee war eine Entscheidung der politischen Gremien der Stadt. Bertha von Suttner als Friedenskämpferin und Alfred Nobel als Forscher – diese beiden bedeutenden Personen der Zeitgeschichte stehen für Ansiedlungen auf Mark 51/7 („Wissen schafft Wirtschaft“. Suttner und Nobel sollen zudem in regem Austausch miteinander gestanden haben. Zum Teil fertiggestellt sind bereits auch die Nebenstraßen auf dem Gelände.