Essen. . Ab sofort gibt’s den „Ring an einem Abend“ am Aalto-Theater ohne Loriot-Sketche. Die Erben Vicco von Bülows stoppten weitere Aufführungen.
„Der Ring an einem Abend“ im Essener Aalto Theater läuft ab sofort nur noch konzertant. Alle Sketch-Szenen werden aus der Inszenierung gestrichen. Treu der Originalfassung Loriots bleiben die durch einen Sprecher vorgetragenen ironischen Kommentare und die musikalischen Ausschnitte aus Wagners Riesenwerk „Der Ring des Nibelungen“.
Das Musiktheater gibt damit dem Druck der Erbengemeinschaft Loriots (1923-2011) nach, der die beiden Töchter des bedeutenden Humoristen vorstehen: Bettina und Susanne von Bülow.
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Gegenüber unserer Redaktion äußerte sich Susanne von Bülow überrascht über das Vorgehen des Aalto-Theaters, die „Ring“-Fassung ihres Vaters ohne Rücksprache mit Sketchen anzureichern. „Es wundert mich, dass es überhaupt so weit kommen konnte: Im Vertrag ist klar festgelegt, dass es sich um eine rein konzertante Aufführung handeln muss, so wie es mein Vater 1992 für das Nationaltheater Mannheim konzipiert hat“, so Susanne von Bülow gegenüber unserer Redaktion. Nachdem sie anhand mehrerer Theater-Kritiken das Essener Konzept erkannt habe, sei es ihr nicht schwergefallen, „die Aufführung sofort zu stoppen“.
Aalto-Theater orientiert sich nun am ursprünglichen Konzept
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Orientieren wird sich das Aalto-Theater ab sofort am ursprünglichen Aufführungskonzept. Regisseur Sascha Krohn hatte sich am Aalto-Theater dagegen über die feine Ironie der Ur-Fassung Loriots recht drastisch hinwegsetzt: Wagners Götter-Sage mischte er fürs Aalto-Theater mit reichlich Sketch-Zitaten auf – von Loriots Herren in der Badewanne bis zum Matratzen-Test.
>>> Geplante Aufführungen finden statt
Alle Aufführungen (14. April, 26. Mai, 8. Juni und 5. Juli) finden wie geplant statt. 2020 soll eine Wiederaufnahme erfolgen – auch sie ohne Sketche.