Bochum. Vom blutigen Krimi bis zum heiteren Ehedrama aus dem Schrebergarten: Die WAZ stellt neue Bücher von fünf versierten Federn aus Bochum vor.
Alle Jahre wieder – jagen die Menschen durch die Geschäfte oder rasen über die Datenautobahn auf der nach schönen Weihnachtsgeschenken für die Liebsten daheim. Bücher stehen dabei nicht selten hoch im Kurs, dabei ist die Flut an Neuerscheinungen gerade in der Vorweihnachtszeit für viele kaum zu überblicken.
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Auch die Autorinnen und Autoren aus Bochum waren in den vergangenen Wochen nicht untätig und bringen erneut eine Menge frisches Lesefutter an den Start. Vom Krimi bis zum Bildband, von der heiteren Familiengeschichte bis zu feinfühligen Gedichten: Die WAZ stellt einige heiße Tipps für den Gabentisch vor, die allesamt aus versierten Bochumer Federn stammen, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
„Spurensuche im Revier“ von Fabian Linden und Hajo Salmen
Kreuz und quer im Ruhrgebiet unterwegs war der Fotograf Fabian Linden für seinen Bildband „Spurensuche im Revier“. Linden besuchte dafür Zechen, Halden, Hüttenwerke und Wasserstraßen, die das Leben im Pott einst entscheidend bestimmten – und zeigt in eindrucksvollen Hochglanzfotos ihr heutiges Erscheinungsbild.
Die Fotos ausgewählter Beispiele der Industriekultur sollen nicht nur dessen wechselvolle Geschichte und den permanenten Wandel dokumentieren. „Das Buch soll die Leser auch neugierig darauf machen, selber auf Spurensuche zu gehen“, sagt der Autor Hajo Salmen, der die Textbeiträge dazu verfasst hat. Erhältlich ist der Band nur in der Buchhandlung Mirhoff & Fischer (Pieperstraße 12) und bei Räder & Form (Huestraße 9). Eigenverlag, 104 Seiten, 35 Euro (davon sind fünf Euro für soziale Zwecke).
„Sein letzter Witz“ von Arne Dessaul
In seinem ersten Bochumer Fall musste Privatdetektiv Mike Müller einen kniffeligen Mord im Schauspielhaus lösen – jetzt treibt es die sympathische Spürnase in die Welt der TV- und Comedy-Stars.
Tom Werner, der gefeiert wird als der neue Jan Böhmermann, nimmt in seiner Show kein Blatt vor den Mund. Da findet man ihn erstochen in seiner Hotelsuite. Schnell hat die Polizei einen Verdächtigen, doch Mike Müller verfolgt viel lieber eine ganz andere Spur...
„Sein letzter Witz“ ist der zweite Bochum-Krimi von Arne Dessaul. Erneut gelingt ihm angenehm kurzweilige Unterhaltung mit Witz, Tempo und sogar einigen Actionszenen. Eine Playlist verrät, welchen Song man zu welchem Kapitel hören sollte: von den Beatles bis Peter Maffay. Macht großen Spaß! Maximum, 188 Seiten, 15 Euro.
„Glück auf bis Heiligabend“ von Mik Bäcker
Mit „Glück auf bis Heiligabend“ legt Mik Bäcker seinen ersten Roman vor. Bäker verbrachte seine Studienjahre in Bochum und lebt mittlerweile in Ostwestfalen. Die alte Heimat hat ihn nicht losgelassen: So spielen Teile der turbulenten und lustigen Handlung im Schrebergarten an den Schmechtingwiesen.
Erzählt wird die Geschichte von Nico, der seine Heimatstadt Bochum nur noch selten besucht. Da erreicht in ein Hilferuf seiner Mutter: Sein Vater ist ausgezogen – und wohnt jetzt in einer Kleingartenlaube. Nico muss die Ehe seiner Eltern retten. In 24 Kapiteln schildert Bäker seine sympathische Story vom 1. Dezember bis Heiligabend. Der Autor stellt seinen Roman am Samstag, 10. Dezember, um 16.30 Uhr im Café Hi Kalle (Am Kortländer 2) vor. Diederichs, 192 Seiten, 18 Euro.
„Der Frühlingswind kam über Nacht“ von Heike Wiezorek
Warme Lyrik mit dem Herz am rechten Fleck: Dafür steht die Bochumer Autorin Heike Wiezorek seit vielen Jahren. Ihr neuer Band „Der Frühlingswind kam über Nacht“ (mit dem Kubus im Weitmarer Schlosspark auf dem Cover) vereint erneut eine Vielzahl kurzer Gedichte zum Schmunzeln und Nachdenken. Momente aus dem Alltagsleben ziehen sich ebenso durch das Buch wie gesellschaftspolitische Denkanstöße.
Der Weihnachtszeit mit ihren unvergleichlichen Gerüchen widmet sich Wiezorek ebenso gewitzt wie dem Duft des Frühlings. Doch auch wenn die heiteren Noten häufig tonangebend sind, spart Wiezorek die trüben Seiten des Lebens nicht aus: So erinnert sie an die Coronazeit – und weiß auch sinkende Inzidenzen freudig zu kommentieren. Dorante-Edition, 180 Seiten, 9,95 Euro.
„Venezianische Feindschaft“ von Daniela Gesing
Ins winterliche Venedig entführt die Bochumer Autorin Daniela Gesing „Venezianische Feindschaft“in ihrem neuen Krimi „Venezianische Feindschaft“: Dies ist der siebte Fall für Kommissar Luca Brassoni, den die Autorin seit dem Erstling „Venezianische Verwicklungen“ auf Verbrecherjagd durch die schönsten Ecken der Lagunenstadt schickt.
Immer treu an seiner Seite: sein Hund Picco. Dass der geschiedene Kommissar zudem mit der forschen Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti verbandelt ist, sorgt auch für amouröse Verwicklungen. Diesmal geht es um den Mord an einem Juwelier, der von einem seiner Wachleute erschossen wurde. Brassoni ahnt schnell: Es steckt mehr dahinter. Fast so schön wie ein Italien-Urlaub! Der achte Teil erscheint bereits im April. Maximum, 276 Seiten, 15 Euro.