Bochum-Ehrenfeld. Einen illegal errichteten Spielplatz hatte die Stadt Bochum überraschend abgerissen. Nun ist sie ins Gespräch mit Anwohnerinnen gekommen.

Diese Aktion war wochenlang Thema im Ehrenfeld: Mitte August hatte die Stadt völlig überraschend den von Anwohnerinnen und Anwohnern gebauten Spielplatz am Hans-Ehrenberg-Platz abgerissen. Die Begründung: Das Spielhäuschen sei nicht sicher. Eltern im Viertel zeigten sich entsetzt. Der Baum zwischen Butterbrot-Bar und Pizza-Restaurant am Hans-Ehrenberg-Platz in Bochum-Ehrenfeld war zu einer stillen Gedenkstätte geworden. Doch nun zeichnet sich ab, dass es vielleicht bald eine einvernehmliche Lösung geben könnte.

Früh am Morgen hatten städtische Mitarbeiter Mitte August den Spielplatz in Bochum-Ehrenfeld abgerissen.
Früh am Morgen hatten städtische Mitarbeiter Mitte August den Spielplatz in Bochum-Ehrenfeld abgerissen. © Privat | Privat

So hat es Mitte September erstmals einen gemeinsamen Termin von Anwohnerinnen, einem städtischen Planer sowie der Amtsleitung des Umwelt- und Grünflächenamts auf dem Platz im Ehrenfeld gegeben. Dabei seien die Bedarfe nach Spiel und dem gewünschten Umfang abgestimmt worden, heißt es auf Nachfrage von der Stadt.

Abgerissener Spielplatz in Bochum-Ehrenfeld soll ersetzt werden

„Es wurde quasi nach einer normalen planerischen Herangehensweise anhand der Aussagen der Nutzerinnen und Nutzern ein möglicher Lösungsweg skizziert“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Anwohnerin Anne Schubert (40) hatte sich von Anfang an für den Erhalt der Spiel-Ecke eingesetzt, die von den Gastronomen im Umfeld, aber auch ihren Gästen und umliegenden Kinderbetreuungen genutzt wurde.

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Nach dem Abriss hatten die Ehrenfelder einen offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) geschrieben. „Er hat dann auch relativ zügig reagiert und um Terminvorschläge gebeten“, sagt Anke Schubert. Sie zeigt sich im Gespräch mit der WAZ angenehm überrascht vom Engagement der städtischen Mitarbeiter vor Ort. „Sie waren sehr gut vorbereitet, haben nach unseren Wünschen gefragt. Ich hatte den Eindruck, dass sie uns wirklich helfen wollen“, sagt die 40-Jährige.

Stadt will Wünschen der Anwohnerinnen nachkommen

Bei der Stadt ist der Wunsch nach einem Spielhäuschen – wie es ja auch vor dem Abriss da gewesen ist –, einem Sandspiel und einer Bank angekommen. „Die Beteiligten des Umwelt- und Grünflächenamtes haben transparent die notwendigen Planungsschritte kurz erläutert und haben die Ergebnisse zur weiteren Bearbeitung mitgenommen“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.

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Der künftige Spielplatz soll dann – nach allen Sicherheits- und Abstandsvorgaben etwa zu den Parkplätzen oder den umliegenden Baumscheiben – aus finanziellen Mitteln der Stadt Bochum finanziert werden. Einziges Manko: Der Zeitplan ist noch recht offen. „Uns wurde leider kein zeitlicher Horizont genannt, aber ich denke schon, dass das nicht im Sande verlaufen wird“, sagt Anke Schubert.

„Das Umwelt- und Grünflächenamt ist derzeit mit der Planung sowie Abstimmung mit allen beteiligten Fachämtern betraut“, so die Stadt dazu. Ein konkreter Termin zur Umsetzung könne aufgrund der frühen Planungsphase noch nicht benannt werden.“ Die Anwohnerinnen und Anwohner im Ehrenfeld jedenfalls zeigen sich zuversichtlich. „Die nehmen das ernst!“