Bochum-Ehrenfeld. Der Abriss des Spielplatzes im Ehrenfeld Bochum sorgt weiter für Diskussionsstoff. Eine Politikerin erteilte einigen Kollegen jetzt einen Rüffel.

Der Abriss eines von privater Seite illegal im Bochumer Ehrenfeld errichteten Spielplatz hat ein Nachspiel. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte holte Bezirksbürgermeisterin Gaby Spork (SPD) zum Rundumschlag aus. Derweil wurde ein Prüfauftrag von SPD und Grünen an die Verwaltung einstimmig auf den Weg gebracht.

Bochum: Diskussion um abgerissenen Spielplatz hat ein Nachspiel

Im Rathaus soll demnach geprüft werden, ob im Bereich des Hans-Ehrenberg-Platzes (dort befand sich der selbst gebaute Spielplatz) eine temporäre Spielfläche eingerichtet werden kann, bis der Platz neu überplant wird – eine Neugestaltung ist erst 2028 vorgesehen. „Auch, um Ruhe reinzukriegen“, sagt Holger Schneider (SPD). Die Verwaltung hatte schon im Vorfeld zugesagt, kurzfristig nach einer Lösung suchen zu wollen.

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Noch vor Eintritt in die Tagesordnung hatte Bezirksbürgermeisterin Gaby Spork in Sachen Spielplatz-Abriss im Ehrenfeld Redebedarf. „Ich habe mich sehr geärgert, wie langjährige Ratsmitglieder die Verwaltung in eine Ecke gestellt haben, wo sie nicht hingehört. Der Spielplatz auf dem Hans-Ehrenberg-Platz war relativ usselig und direkt neben einem Parkplatz“, stellt sie klar. „Man kann darüber streiten, ob es der richtige Zeitpunkt war, ihn zu entfernen. Aber mutwillig und in einer Nacht- und Nebel-Aktion, wie es hieß? Das stimmt so nicht. Formal wurde da alles richtig gemacht, da muss ich mich vor die Verwaltung stellen.“

Bochum: Eltern hatten Spielplatz in Eigenregie gebastelt

Zur Erinnerung: Natalia Nemchaninova vom Pizza-Restaurant an der Ecke hatte im Juli 2019 gemeinsam mit ihrem Mann ein hölzernes Spiel-Häuschen auf dem Hans-Ehrenberg-Platz aufgebaut. Die eigenen Kinder spielten dort mit ihren Freundinnen und Freunden im Viertel. Das sei nie offiziell genehmigt, aber auch nie ein Problem gewesen. Mitte August war die Spielecke – zu der nun auch ein Sandkasten gehörte – dann plötzlich an einem frühen Freitagmorgen von städtischen Mitarbeitern abgerissen worden.

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„Ein Abbau war erforderlich, da das privat errichtete Spielhaus die Sicherheitsanforderungen an die Ausführung von Spielgeräten und die zu berücksichtigenden Sicherheitsabstände nicht erfüllt hat“, rechtfertigte die Verwaltung ihr Vorgehen. Dafür gab aus der Politik viel Zuspruch, aber eben auch Gegenwind, zu dem sich die Bezirksbürgermeisterin nun äußerte.