Bochum-Ehrenfeld. Nach Anwohner-Protesten gegen den Abriss eines selbst gebauten Spielplatzes in Bochum beschäftigt sich nun die Politik. So soll es weitergehen.

Nach massiven Anwohner-Protesten wegen des Abbaus eines selbst gebauten Spielplatzes in Bochum-Ehrenfeld ist der Streit nun auch Thema in der Politik. Die SPD-Fraktion hat die Verwaltung gefragt, warum der Abriss notwendig war – und wie es nun weitergehen soll.

Zur Erinnerung: Natalia Nemchaninova vom Pizza-Restaurant an der Ecke hatte im Juli 2019 gemeinsam mit ihrem Mann ein hölzernes Spiel-Häuschen auf dem Hans-Ehrenberg-Platz aufgebaut. Die eigenen Kinder (sechs und drei Jahre alt) spielten dort mit ihren Freundinnen und Freunden im Viertel. Das sei nie offiziell genehmigt, aber auch nie ein Problem gewesen. Mitte August war die Spielecke – zu der nun auch ein Sandkasten gehörte – dann plötzlich am frühen Freitagmorgen von städtischen Mitarbeitern abgerissen worden.

Stadt reißt Spielplatz in Bochum-Ehrenfeld ab – Sicherheitsanforderungen nicht erfüllt

„Ein Abbau war erforderlich, da das privat errichtete Spielhaus die Sicherheitsanforderungen an die Ausführung von Spielgeräten und die zu berücksichtigenden Sicherheitsabstände nicht erfüllt hat“, heißt es von der Verwaltung. „Das Haus war aus scharfkantigen Spanplatten errichtet und der laienhafte Bau wies an unterschiedlichen Stellen Gefahrenpunkte wie z.B. Fang- und Klemmstellen auf.“ Bei der Stadt sah man deshalb und wegen der unmittelbaren Nähe zum Parkplatz eine Gefahr für Kinder. „Da der Eigentümer auch nach mehrmaliger Aufforderung uneinsichtig war, wurde ein umgehender Abriss erforderlich“, so heißt es weiter.

Natalia Nemchaninova, Maren Meyer zu Westerhausen, Alessa Heuser und Sven Gerbig ärgern sich über den Abriss.
Natalia Nemchaninova, Maren Meyer zu Westerhausen, Alessa Heuser und Sven Gerbig ärgern sich über den Abriss. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Nach dem Abriss hatten Eltern im Viertel eine alternative Spielmöglichkeit für ihre Kinder gefordert. Von der Stadt hieß es, dass geprüft werde, ob ein Spielgerät aufgestellt werden kann, das alle Sicherheitsvorgaben erfüllt und Lieferverkehr, Fluchtwege und Bewegungsfläche für die Feuerwehr ermöglicht.

Auf Anfrage der SPD-Fraktion macht die Verwaltung aber deutlich: „Die Errichtung eines Spielpunktes ist aus Gründen des Baumschutzes und aus Sicherheitsgründen nicht möglich.“ Die Fläche befinde sich am Stammfuß einer mächtigen Platane und direkt neben den Stellplätzen des Parkplatzes. „Auf Grund vorhandener Stromkästen können erforderliche Sicherheitsräume nicht eingehalten werden.“

Aber: „Die Verwaltung prüft wohlwollend mit den Bürger*innen vor Ort, ob im direkten Umfeld, zum Beispiel auf den befestigten Platzflächen ein Spielpunkt errichtet werden kann.“